Die Bundesregierung hat am 18. September 2014 den Evaluationsbericht des Bundeskriminalamts zur Löschung kinderpornografischer Inhalte im Internet für das Jahr 2013 veröffentlicht. Demnach wurden im Jahr 2013 insgesamt 4.317 Hinweise zu kinderpornografischen Inhalten im BKA statistisch erfasst, bei denen es sich zu über 80 Prozent um im Ausland gehostete Inhalte handelte. Sowohl bei den im Inland als auch den im Ausland gehosteten Inhalten haben sich die Löschquoten insgesamt im Vergleich zum Vorjahr leicht verschlechtert. Positiv ist, dass sich aufgrund optimierter Vorgehensweisen zwischen dem BKA und den deutschen Beschwerdestellen die durchschnittliche Bearbeitungszeit von 1,26 auf 1,12 Tage verringern ließ. Grund dafür ist auch eine beschleunigte Weiterleitung der gemeldeten Fälle durch die Beschwerdestellen ans BKA, die sich von 14,4 Stunden (2012) auf 13,9 Stunden verkürzte.Gründe für die Rückgang der Löschquoten sind zum einen ein sehr umfangreicher Sammelhinweis, der im Mai einging und über 700 überwiegend in Japan gehostete URLs umfasste, die wegen Datensicherungsmaßnahmen des Providers zum Zwecke der Strafverfolgung in Japan erst kurz nach der Vier-Wochen-Frist gelöscht wurden und damit das insgesamt gute Jahresergebnis für im Ausland gehostete Inhalte verschlechterte. Auch wurden unter anderem einzelne Hinweise auf in Deutschland gehostete Inhalte, auf Wunsch des BKA aus Gründen der Strafverfolgung erst später als nach sieben Tagen gelöscht.
Beschwerdestellen haben wichtige Brückenfunktion
Die Bekämpfung illegaler Internetinhalte wie Kinderpornografie ist eine Herausforderung, der sich Internetprovider wie Strafverfolgungsbehörden seit Jahren gemeinsam stellen. Die eco Internet-Beschwerdestelle arbeitet hier seit über zehn Jahren sehr erfolgreich mit einem Ansatz, der auf freiwilliger Selbstregulierung der Provider und dem Engagement der Internetnutzer basiert. Seit 1996 kooperiert die eco Beschwerdestelle das Bundeskriminalamt erfolgreich im Kampf gegen Kinderpornografie und andere illegale Internetinhalte. Das von eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft zusammen mit der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) e.V. betriebene Portal www.internet-beschwerdestelle.de setzt dabei ausdrücklich auf die Mithilfe der Internetnutzer. Diese können über das Portal Beschwerden über verdächtige Internetinhalte einreichen. Die Meldung erfolgt wenn gewünscht anonym und wird daher auch von denjenigen genutzt, die Vorbehalte haben, sich direkt an die Polizei zu wenden. Die aktuellen Zahlen des Evaluationsberichts belegen, dass sich diese Brückenfunktion der Beschwerdestellen bewährt: Im Jahr 2013 erhielt das BKA 77 Prozent aller Hinweise auf kinderpornografische URL von den deutschen Beschwerdestellen (2012: 71 Prozent. Lediglich ein Prozent aller Beschwerden gingen direkt von Privatpersonen (2012: ebenfalls 1 Prozent) ein.
Die aktuelle Erfolgsstatistik der eco Beschwerdestelle finden Sie hier.
Weitere Informationen zur eco Beschwerdestelle stehen Ihnen unter: https://www.eco.de/services/internet-beschwerdestelle.html zur Verfügung.
Das Portal der Internetbeschwerdestelle wird von den Beschwerdestellen von eco und FSM betrieben und ist Teil des deutschen Safer Internet Centre (www.saferinternet.de).