19.12.2016

Arbeiten 4.0: Digitalen Wandel als Chance begreifen

  • Work-Life-Balance: Nur 22% der Deutschen erkennen positive Effekte der Digitalisierung
  • Politik muss Balance zwischen Regulierung und Innovationsoffenheit finden
  • Rahmenbedingungen für die digitale Arbeitswelt schaffen
  • Wahlkampfthema Digitalisierung: eco Themenreihe und Website www.eco-digitalpolitik.berlin

Die Digitalisierung wird die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt tiefgreifend verändern. Schon jetzt ermöglichen digitale Technologien es beispielsweise Arbeitnehmern, ihre Arbeit flexibler und unabhängig von Zeit und Ort zu gestalten. Diese Entwicklung wird allerdings von Arbeitnehmern nicht nur positiv bewertet, sondern führt auch zu Skepsis. Laut einer aktuellen repräsentative Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. durchgeführt hat, erkennt derzeit lediglich knapp ein Viertel (22%) der Deutschen die positiven Effekte, die die voranschreitende Digitalisierung der Arbeitswelt auf ihre persönliche Work-Life-Balance hat. Die Politik sollte diese Bedenken ernst nehmen und im Dialog mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern einen ausgewogenen Regelungsrahmen für die digitale Arbeitswelt schaffen, der die Bedürfnisse von Arbeitnehmern und Unternehmen gleichermaßen berücksichtigt. Dies entspricht auch den Wünschen der Bevölkerung. 46% der Deutschen sehen die Notwendigkeit für Regeln, die die Balance zwischen Berufs- und Privatleben in Zeiten ständiger Erreichbarkeit via Handy und Tablet wiederherstellen.

Arbeiten 4.0: Politik muss Balance zwischen Regulierung und Innovationsoffenheit finden

Aus Sicht der Internetwirtschaft sind mit dem digitalen Wandel mehr Chancen als Bedrohungen verbunden. „Es ist für uns das richtige Zeichen, dass Bundesministerin Nahles diese Chancen erkannt hat und in ihrem Weißbuch mit den Themen Weiterbildung und Anpassungen im Arbeitsrecht zwei richtige Schwerpunkte setzt. Jetzt kommt es darauf an, bei der Anwendung und Umsetzung die richtige Balance zwischen notwendiger Regulierung und Innovationsoffenheit zu finden“, sagt eco-Vorstandsvorsitzender Professor Michael Rotert. Die Politik dürfe allerdings nicht den Fehler machen, die Unternehmen durch Sorge um Arbeitsplätze an notwendigen Innovationen und Investitionen im Bereich der Neuausrichtung von Arbeit zu hindern.

Rahmenbedingungen für die digitale Arbeitswelt schaffen

Voraussetzung für diese effizienteren und flexibleren Arbeitsstrukturen ist laut eco, dass rechtzeitig die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden. „Die arbeitsrechtlichen Bestimmungen müssen an flexible und mobile Arbeitsformen angepasst werden. Es braucht flexible Regelungen, damit neue Arbeitsmodelle nicht an starren und überholten Vorschriften scheitern. Nur so können arbeitsschutzrechtliche und sozialrechtliche Aspekte mit dem Recht auf Selbstbestimmung von Arbeitnehmern in Einklang gebracht werden“, so Rotert.

Wahlkampfthema Digitalisierung: eco startet neue Themenreihe und Website www.eco-digitalpolitik.berlin

eco begleitet die kommenden Monate bis zur Bundestagswahl 2017 mit einer digitalpolitischen Themenkampagne unter dem Motto Wahl/Digital 2017. Ziel ist es im Rahmen von Veranstaltungen, Publikationen und Onlineangeboten die wichtigen politischen Fokusthemen rund um Internet und Digitalisierung zu diskutieren sowie auf relevante digitalpolitische Fragestellungen und Herausforderungen aufmerksam zu machen. Schwerpunktthema des Monats Dezember ist „Ausbildung und Arbeit“. Weitere Informationen sowie eine Infografik zur Umfrage und ein Interview mit der eco-Expertin für New Work, Lucia Falkenberg, finden Sie hier online oder auf der neuen eco Website zur Digitalpolitik www.eco-digitalpolitik.berlin.

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