20.04.2017

eco Umfrage: Digitale Infrastruktur am Standort Deutschland aus Sicht von Unternehmensvertretern immer noch nicht spitze

  • Rund ein Viertel der deutschen Unternehmensvertreter nach wie vor unzufrieden mit digitaler Infrastruktur
  • Breitbandausbau: Investitionsanreize für Unternehmen besonders interessant
  • Was planen die Parteien? eco macht den netzpolitischen Parteiencheck zum Thema digitale Infrastruktur

Trotz aller politischen Bemühungen und Fortschritte beim Breitbandausbau sehen Unternehmensentscheider aller Branchen in Deutschland nach wie vor Handlungsbedarf bei der Verbesserung der digitalen Infrastruktur. Rund ein Viertel der deutschen Unternehmensentscheider sind unzufrieden mit der digitalen Infrastruktur an ihrem Firmenstandort, so das Ergebnis einer aktuellen repräsentativen Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. im März 2017 unter Unternehmensentscheidern durchgeführt hat. „Hochleistungsfähige Internetverbindungen und Netze sind die Grundvoraussetzung für Innovationen und Wettbewerbsfähigkeit im Zeitalter der Digitalisierung. Die Umfrage zeigt, dass wir hier noch längst nicht am Ziel sind. Der Breitbandausbau bleibt damit das wichtigste Infrastrukturprojekt der nächsten Jahre und muss weiter entschieden vorangetrieben werden“, sagt Oliver Süme, eco Vorstand Politik & Recht. Auch in der der nächsten Legislaturperiode sollte deshalb intensiv über Finanzierungsmodelle, die Rolle des Staates und die erforderliche finanzielle Förderung durch die öffentliche Hand diskutiert werden, so Süme. Ziel müsse sein, dass jeder Haushalt in Deutschland bis 2025 Internet mit einer Geschwindigkeit von 1Gbit/s beziehen kann. Auch für viele Unternehmen ist ein Anschluss an multi-gigabitfähige Netze und die direkte Anbindung an die Glasfaserinfrastruktur alternativlos.

Breitbandausbau: Investitionsanreize für Unternehmen besonders interessant

Besonders im ländlichen Raum, wo der deutsche Mittelstand stark vertreten ist und die Herausforderungen für den Infrastrukturausbau besonders hoch sind, gilt es aus Sicht von eco auch Anreize für die Wirtschaft zu setzen, um die digitale Transformation voranzutreiben. Die bisherigen Förderinstrumentarien sind hier noch nicht ausreichend. Potenzial haben hier beispielsweise Investitionsanreizmodelle wie die in UK bereits etablierten Breitband-Gutscheine (Broadband Voucher Scheme). Rund ein Drittel der befragten Entscheider fänden laut Umfrage eine solche Bezuschussung von Breitbandanschlüssen für ihr Unternehmen interessant. Darüber hinaus interessieren sich 37% für eine bessere Förderung von breitbandbasierten Diensten in Unternehmen sowie 29% für Programme zur Schaffung von Bewusstsein über die Digitalisierung und Digitalkompetenz.

Was planen die Parteien? eco macht den netzpolitischen Parteiencheck zum Thema digitale Infrastruktur

eco begleitet die kommenden Monate bis zur Bundestagswahl 2017 mit einer digitalpolitischen Themenkampagne unter dem Motto Wahl/Digital 2017. Ziel ist es, im Rahmen von Veranstaltungen, Publikationen und Onlineangeboten die wichtigen politischen Fokusthemen rund um Internet und Digitalisierung zu diskutieren sowie auf relevante digitalpolitische Fragestellungen und Herausforderungen aufmerksam zu machen. Das Schwerpunktthema des Monats April ist „Digitale Infrastruktur & Netze“. Passend dazu findet am 25. April 2017 der zweite netzpolitische Parteiencheck statt, bei dem Vertreter der vier Bundestagsparteien ihre Pläne zur Verbesserung der digitalen Infrastruktur für die nächste Legislaturperiode präsentieren werden. Weitere Infos und Anmeldung finden Sie hier.

Eine Infografik zur eco-Umfrage sowie und ein ausführliches Interview zum Thema „Digitale Infrastruktur & Netze“ mit Mario Rehse, Head of Public Affairs bei der United Internet AG, sind hier online verfügbar.

Weitere Informationen finden Sie auch online auf der neuen eco Website zur Digitalpolitik www.eco-digitalpolitik.berlin.

eco Umfrage: Digitale Infrastruktur am Standort Deutschland aus Sicht von Unternehmensvertretern immer noch nicht spitze