19.09.2016

Open-Cloud-Produkte auf dem Vormarsch

Nicht nur Start-ups sollten sich mit Open-Source-Produkten für die Umsetzung ihrer Cloud-Lösung beschäftigen. Innovative Funktionen, Benutzerfreundlichkeit und nicht zuletzt die günstigen Lizenzkosten bieten unschlagbare Vorteile, die Unternehmen nutzen sollten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die Einführung einer Cloud-Lösung bedeutete anfangs vor allem den Einsatz proprietärer beziehungsweise Closed-Produkte, denn diese schienen größer, erprobter, sicherer, zumal sie meist von NASDAQ-Unternehmen stammten. Doch diese Zeiten haben sich geändert. „Auch wenn Deutschland im Vergleich zu den USA noch hinterherhinkt – auch hierzulande prüft mittlerweile schon etwa die Hälfte der Cloud-interessierten Unternehmen die Nutzung von Open-Source-Produkten und die Zahl wird rasant wachsen“ prognostiziert John Fitzgerald, Geschäftsführer der Interactive Network Communications GmbH und Leiter der Kompetenzgruppe Open Cloud im EuroCloud Deutschland_eco e. V.

Aber Open-Cloud-Produkte ermöglichen längst nicht mehr nur jungen Unternehmen einen kostengünstigen Start. Zahlreiche Lösungen sind bereits am Markt, deren Funktionsvielfalt von proprietären Produkten gar nicht mehr oder nur bei Zahlung hoher Lizenzkosten bereitgestellt wird. Mittlerweile entwickelt eine große Nutzerschaft die Produkte mit offenem Quellcode weiter, beantwortet Fragen, behebt Probleme und sorgt für hohe Benutzerfreundlichkeit sowie sehr kurze Innovationszyklen. „Oft gibt es zweimal pro Jahr neue Versionen, die wirklich paradigmenwechselartig den Markt verändern“, erklärt Fitzgerald.

Flexibler Baukasten

Ein wichtiger Aspekt ist auch die Flexibilität. So lassen sich die Open-Cloud-Produkte individuell an die jeweiligen Prozesse und Bedürfnisse des Unternehmens anpassen. Die Anwender profitieren von einem flexiblen Baukastensystem – nicht nur innerhalb eines Produkts, sondern auch durch die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Anbietern und Lösungen zu wechseln. Open Cloud macht somit unabhängig von einzelnen Herstellern und verhindert ein Vendor Lock-in. Die jahrelange Bindung an eine Lösung gehört der Vergangenheit an.

Und nicht zu vergessen: Bei den proprietären Produkten handelt es sich eher um eine „Black Box“, bei der man nicht genau weiß, was drin steckt. „Bei den Open-Cloud-Produkten kann der Nutzer im Quellcode schauen, ob er beispielsweise die Dienstsoftware eines anderen Anbieters, eine Hintertür oder eine Einlassstelle für einen Dienst erkennt und diese entsprechend limitieren oder gewisse Module herausnehmen“, sagt der Kompetenzgruppenleiter Open Cloud. Helfen können dabei auch Dienstleister, die sich darauf spezialisiert haben, als unabhängige Dritte den Code auf Einfallstore oder Fehler zu überprüfen. Bei proprietärer Software aus dem Ausland gestaltet sich so ein Check schwierig, da der Anbieter den notwendigen Einblick meist verwehrt.

KG Open Cloud unterstützt beim Aufbau

Das Baukastenprinzip hat aber auch Nachteile: Die Vielzahl an Open-Produkten macht es schwierig, geeignete Komponenten auszuwählen und in eine eigene Lösung zu integrieren. Außerdem ist die Lernkurve häufig sehr steil, weil Anwender sich in der Regel mit der Kommandozeile auseinandersetzen müssen – eine dialoggesteuerte Installation bildet eher die Ausnahme.

„Glücklicherweise steht den Interessenten mit der KG Open Cloud ein guter Startpunkt für die Informationssammlung und Installation zur Verfügung. Damit wird es den Unternehmen leicht gemacht, sich über die einzelnen Produkte zu informieren. In der KG sind auch Experten für die verschiedenen Produkte vorhanden, die beim Aufbau der eigenen Cloud auf Basis von Open-Produkten helfen können“, so Fitzgerald.