Köln 03.06.2020

20 Jahre deutsche ict + medienakademie: 4 Fragen an Ekkehart Gerlach

Herr Gerlach, die deutsche Medienakademie feiert 2020 ihr 20jähriges Jubiläum – wie fing damals alles an?

Alles begann auf einer Konferenz zum Thema Internet, irgendwann Ende der 90er Jahre. Wolfgang Clement, damals Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, und ich standen zusammen, angelehnt an eine Balustrade. Er fragte mich, ob es gottgegeben sei, dass hiesige Führungskräfte und Unternehmen häufig hintendran seien, verglichen mit der Weltspitze. Und mir entfuhr dann der Satz: „Diagnose ok, aber Therapie unbekannt …“ Aus diesem nicht gerade tiefsinnigen Wortwechsel entstand dann die Medienakademie mit Förderung des Landes NRW als Projekt der Bertelsmann Stiftung. Ministerpräsident Wolfgang Clement eröffnete sie offiziell am 25. Januar 2000 als gemeinnützige Akademie.

Welches Format hat die Akademie und welche Zielgruppe erreicht sie seither?

Die Medienakademie richtet sich an Führungskräfte als zentrale Zielgruppe. Damit wollen wir Multiplikator-Effekte nutzen. Was das Format angeht, wollten wir damals etwas grundlegend anderes machen. Statt der gewohnten ex-cathedra-Monologe von Experten, die den Zuhörern die Welt erklären wollen, oder nur an Oberflächen kratzende Podiumsdiskussionen entschieden wir uns konzeptionell für ein Sowohl-als-auch. Unser Format der Experten-Roundtables ist geprägt vom Gleichgewicht zwischen Impuls-Statements und Diskussion, was inzwischen auch schon verschiedentlich kopiert wird.

Worauf sind Sie stolz, wenn Sie auf 20 Jahre Medienakademie blicken?

20 Jahre deutsche ict + medienakademie: 4 Fragen an Ekkehart Gerlach 1Uns ist es gelungen, ein riesiges Netzwerk mit Experten zu fast jedem digitalen Themenfeld aufzubauen. Daraus schöpfen wir, wenn es darum geht, komplizierte Fragestellungen und dynamische Entwicklungen im ICT-Bereich immer wieder auf Chancen und Risiken abzuklopfen. Auf diese Weise unterstützen wir seit nunmehr 20 Jahren Führungskräfte bei ihren Entscheidungen oder Entscheidungsvorbereitungen zu digitalen Themen. Seit 2018 arbeiten wir dabei im Verbund mit der Akademie von eco – Verband der Internetwirtschaft. Stolz können wir auch darauf sein, wie viele VIP‘s aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft bereit sind, sich unter vier bis sechs Augen zu digitalen Sach- und Fachfragen durch die dma coachen zu lassen – angefangen von CxO‘s, Headhuntern und Ministern bis hin zu Oberbürgermeistern oder Olympia-Siegern. Das ist schon etwas ganz Besonderes.

Zum Schluss ein Ausblick: Wohin wird sich die dma entwickeln?

Wir arbeiten daran, die Instrumente der dma zur Weiterbildung ständig quantitativ und qualitativ fortzuentwickeln: Mit den Experten-Roundtables für Führungskräfte sindhaben wir gestartet – hinzu kam der Ausbau der eco Akademie als Trainingszentrum für die Mitarbeiter von eco-Mitgliedsfirmen. Dieses Jahr sind die dma und die eco Akademie auch mit Webinarangeboten gestartet.

Da die Notwendigkeit, sich ständig weiterzubilden, in Zukunft immer wichtiger werden wird, gehen wir davon aus, dass wir zusammen mit relevanten Partnern auch in Zukunft weitere Instrumente entwickeln werden. So wollen wir etwa das Thema Micro- und Nano-Learning kontinuierlich für uns erschließen.

20 Jahre deutsche ict + medienakademie: 4 Fragen an Ekkehart Gerlach