Köln 17.08.2021

FttH und Fläche – Ein Interview mit Marc Dippel

Am 25. August findet unser diesjähriger Experten-Roundtable zum Thema „Next-Gen-Networks: Gezeitenwechsel?“ statt. Wir haben die Chance genutzt und im Vorfeld Marc Dippel, Vice President Large Enterprises bei der 1&1 Versatel GmbH, ein paar Fragen gestellt.

FttH und „Fläche“ – ein natürliches Spannungspaar?

1&1 Versatel erweitert kontinuierlich sein eigenes Glasfasernetz und betreibt heute mit rund 51.000 km Strecke eines der größten und leistungsfähigsten Glasfasernetze Deutschlands. Unsere Kundenanschlüsse sind alle FttH/B, also direkt bis ins Gebäude des Kunden – hier sehen wir keinen Widerspruch. Gleichwohl sind wir in Deutschland von einem flächendeckenden Glasfasernetz noch weit entfernt. Insbesondere im Vergleich zu den europäischen Nachbarn steht Deutschland noch hinten an. Damit wir hier schnell aufholen können, müssen Netzbetreiber insgesamt nachhaltiger und vernetzter denken – dazu gehören Kooperationen und die gemeinsame Nutzung vorhandener Infrastrukturen.

Wo wird die Glasfaser konkret in der Flächendeckung enden – bei 80 oder 90% der Fläche, mehr oder weniger?

Ziel ist ein möglichst flächendeckendes Glasfasernetz, von dem auch bisher unterversorgte Gebiete profitieren. Das ist auch für Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland entscheidend. Wie viel Prozent das am Ende konkret sein werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht einschätzbar. Auch hier gilt es, Kooperationen aufzubauen und zu nutzen.

Visual - Roundtable NGNWird FttX immer mehr zu FttH, und wenn ja, wie lange dauert das?

Alle von 1&1 Versatel realisierten Glasfaseranschlüsse sind FttH – das ist unsere Kernleistung. Glasfaser ermöglicht Bandbreiten von bis zu 100 GBit/s, allerdings verpufft der Geschwindigkeitsvorteil wieder, wenn auf der letzten Meile Kupfer zum Einsatz kommt. Mit Blick auf die immer weiter steigenden Bandbreitenbedarfe insbesondere im Geschäftskundenbereich wird es daher zu FttH/B mittel- bis langfristig keine Alternative geben.

 

FttH und Fläche – Ein Interview mit Marc Dippel