02.12.2014

Smarte Fitness-Bänder, Smarte Uhren und Smarte Brillen: Kommen jetzt die Nachfolger unserer Smart Phones?

Aus Science-Fiction schon lange bekannt und in den letzten zehn Jahren auch immer wieder einmal vereinzelt als Produkt am Markt vorgestellt, kommen jetzt unter der Überschrift „Wearables“ verstärkt neue Geräte zur mobilen Nutzung auf den Markt, die klassische Smart Phones schnell alt aussehen lassen können:

Intelligente Armbänder (auch Fuelbands, Tracker Bands, Smartbands oder einfach „Bands“ genannt), die speziell zu Fitness- oder anderen Gesundheits-Zwecken wie der Schlafbeobachtung, Puls und sogar der Beobachtung in unseren Körper hinein eingesetzt werden, können z.B. in Zukunft wesentliche Beiträge zu E-Health-Ansätzen leisten.
Smart Watches können als Eingabe- und Ausgabe-Geräte für das Smart Phone in der Taschen genutzt werden aber es sind bereits die ersten Uhren am Markt, die mit SIM-Karte ausgestattet werden und damit auch ohne Smart Phone geeignet für die mobile Kommunikation sind.
Smarte Brillen wie die Google Glass haben zuletzt am meisten Aufmerksamkeit erregt und können eine Menge Dinge, die wir bis vor kurzem kaum erahnt und vor denen wir vielleicht sogar Angst haben, wie z.B. dass wir, ohne es zu merken, gefilmt oder fotografiert werden. Als seriöse Anwendungsbeispiele werden mobile, manuelle, handwerkliche und kooperative Tätigkeiten erwähnt oder bereits ausprobiert. Mit einer solchen Brille ist es stärker als je zuvor möglich, die reale und die digitale Welt per „Augmented Reality“ zu erleben, also etwa bei der Betrachtung eines Denkmals dessen Geschichte in die Brille eingeblendet zu bekommen oder die Reparatur eines Motors vor Ort mit Hinweisen zu versehen, welche Schraube wo ist und wie sie angezogen werden muss.
In der Beurteilung der Wearables sind sich die Experten allerdings noch uneins. Die Einen schreiben begeistert „Smartes Armband warnt vor Sonnenbrand“ oder „Jeder dritte Computerspieler will eine Videobrille nutzen“, „Gartner sieht die Smartwatch auf einem Siegeszug“,„Aufbruch in die neue Welt“ bis hin zu „Jeder zehnte Deutsche hält in gut zehn Jahren Identifikation per Chipimplantat für denkbar“. Andere Beobachter sind eher skeptisch, etwa „Apples Watch lässt zentrale Fragen offen“ oder „Googles Glass: Das wird vorläufig nichts“. Nach einer Befragung von 1.100 deutschen Konsumenten vom Juli 2014 würden diese weit mehrheitlich die Applewatch und Google Glass als Totgeburt ansehen.

Tatsächlich steigt Nike aus dem Markt für Firness-Bänder aus, HTC verschiebt seine Wearables-Pläne und für die Google Glass werden in einigen Bereichen in Großbritannien und den USA strikte Benutzungsregeln eingeführt. Dennoch: Swatch will seine Smart Watch in 2015 vorstellen und auch andere große ICT-Unternehmen haben eigenen Produkte angekündigt.

Ob nun die Wearables die heutigen Smart Phones zu speziellen Anwendungen ergänzen oder als Vorhut einer neuen Generation mobiler Endgeräte die bisherigen Gerätekategorien rund um Smartphone und Tablet ersetzen, bleibt also vorerst eine spannende Frage. Aber vielleicht ist das ja alles gar nicht so falsch verwirrend, wie es aussieht: Es könnte ja durchaus sein, dass zunächst die B2B-Anwendungen im Vordergrund stehen werden, die sich für Unternehmen rechnen, da im Weihnachtsgeschäft 2014 bestimmt noch nicht jeder unbedingt eine Google Glass haben will und bekommen kann.

Wearables (609 Downloads)