21.01.2015

„Europa brauchte eine Adresse für Cloud Computing“

EuroCloud Deutschland_eco e. V. feiert schon seinen fünften Geburtstag: Der Verband der Cloud-Computing-Wirtschaft zählt inzwischen 125 Mitglieder und kann auf eine erfolgreiche Geschichte zurückblicken. Direktor Andreas Weiss, von Anfang an mit dabei, erinnert sich im Kurzinterview und gibt einen Ausblick auf die Zukunft des Cloud Computings.

Herr Weiss, wie kam es überhaupt zur Gründung von EuroCloud Deutschland_eco?

Verschiedene Stakeholder waren sich 2009 einig, Europa braucht eine Adresse für Cloud Computing. Daraus entwickelte sich die Idee, eine europäische Vertretung aus zwölf Landesverbänden zu gründen, die mittlerweile auf 22 angewachsen ist.

Wann ging es in Deutschland los?

In Deutschland hat der eco Verband aus seiner „Initiative Cloud Services“ heraus den Landesverband EuroCloud Deutschland_eco e. V. im Dezember 2009 gegründet. Der offizielle Start war das Kick-off-Treffen am 2. Februar 2010 in Köln, an dem mehr als 100 Vertreter der Cloud-Computing-Wirtschaft teilnahmen.

An welche Highlights der ersten fünf Jahre EuroCloud erinnern Sie sich?

Es ging los mit der Ausarbeitung des Leitadens „Cloud Computing – Recht, Datenschutz und Compliance“, der in den ersten drei Monaten nach seines Erscheinens bereits rund 1.500-mal abgerufen wurde. Dann haben wir das erste Cloud-Computing-Zertifikat „EuroCloud Star Audit“ erarbeitet und bereits auf der CeBIT 2011 die ersten zertifizierten Services vorgestellt.

Es folgten Veröffentlichungen wie unser Buch „Der Weg in die Cloud“ und mehrere Auflagen der Studie zur „Cloud Akzeptanz“. Außerdem haben wir Veranstaltungen wie die „EuroCloud Roadshow“,die „EuroCloud Deutschland Conference – ECDC“ und den „Deutschen EuroCloud Anwenderkongress“ aus der Taufe gehoben.

Neben der zahlreichen nationalen Aktivitäten waren wir parallel immer auch auf europäischer Ebene unterwegs: ob beispielsweise bei der Schaffung von Standards (ETSI), durch das von der EU geförderten Projektes „CloudingSMEs“ oder bei der aktiven Mitarbeit bei den EU Cloud Select Industry Groups.

Wie sehen Sie die Zukunft des Cloud Computings?

Trotz Rückschlägen wie dem PRISM-Skandal ist Cloud Computing als Thema vollumfänglich bei den Unternehmen angekommen. Vergangenes Jahr bezogen in Deutschland etwa zwölf Prozent der Unternehmen Dienste aus der Cloud. Durch Trendthemen wie Big Data oder M2M erfolgt zunehmend mittelbar der Zugang zum Cloud Computing. Wir glauben, dass im Jahr 2020 Cloud Computing so selbstverständlich sein wird wie heutzutage das klassische Outsourcing.