Blumen, Schmuck oder kleine Aufmerksamkeiten: Der Muttertag naht – und damit boomt der Online-Handel. Doch wo die Shoppinglaune steigt, lauern auch Risiken. eco Verband der Internetwirtschaft e. V. warnt: Fake Shops locken aktuell wieder viele Käufer:innen in die Falle – oft über Werbung in sozialen Netzwerken.
Zu gut, um wahr zu sein
Fake Shops sind betrügerische Onlineshops, die mit besonders günstigen Preisen und attraktiven Angeboten locken. Oftmals erhalten Käufer:innen nach der Zahlung keine Ware oder minderwertige Produkte. Laut einer Studie der Verbraucherzentrale wurden bereits über 5 Millionen Menschen in Deutschland Opfer von Fake Shops – entweder weil sie selbst betroffen waren oder jemanden im Umfeld kennen, dem es so erging (Quelle: Verbraucherzentrale Bundesverband, Marktwatcher-Studie). Besonders perfide: Rund 30 % der Betroffenen kamen über Werbung in sozialen Netzwerken auf die Seiten – ein Trend, der sich laut Verbraucherzentrale insbesondere rund um saisonale Anlässe wie Muttertag oder Weihnachten verstärkt.
Social Media: Einfallstor für Fake Shops
Plattformen wie Facebook, Instagram oder TikTok spielen bei der Verbreitung unseriöser Online-Angebote eine immer größere Rolle. Die Betrüger nutzen gezielte Werbeanzeigen und scheinbar vertrauenswürdige Profile, um spontane Käufe auszulösen. „Die niedrigen Einstiegshürden und die Möglichkeit, Fake-Bewertungen zu posten, machen Social Media zu einem idealen Kanal für Online-Betrüger“, erklärt Olaf Pursche, Leiter der Kompetenzgruppe Sicherheit im eco Verband. Die direkte Verlinkung auf betrügerische Seiten sowie gefälschte Kommentare und Likes vermitteln dabei ein falsches Gefühl von Seriosität.
eco Umfrage: Wachsamkeit ist gefragt
In einer repräsentativen Umfrage hat der eco Verband herausgefunden: 32 Prozent der Befragten wurden beim Online-Shopping bereits selbst betrogen oder kennen jemanden, dem es so erging. 27 Prozent berichteten von Schwierigkeiten bei Rückgabe oder Umtausch. Gleichzeitig zeigte sich, dass fast jede*r Zweite (47 Prozent) unsicher ist, ob ein Online-Shop seriös ist oder nicht – und nur 21 Prozent nutzen aktiv Tools wie den Fakeshop-Finder zur Überprüfung.*
Auf der sicheren Seite?
Die eco Sicherheitsexpert:innen empfehlen, beim Online-Shopping auf folgende Warnsignale zu achten:
- Unverschlüsselte Datenübertragung: Ob ein Shop verschlüsselt überträgt, ist im Browser am Schlosssymbol und der https-URL zu erkennen.
- Als Zahlungsmethode wird ausschließlich Vorkasse angeboten.
- Die Internet-Adresse ähnelt einem bekannten seriösen Shop, hat aber eine andere Endung. Statt “quelle.de” lautet die Adresse zum Beispiel “quelle.org”.
- Unvollständiges Impressum, keine Hinweise zu Widerruf oder Versandkosten.
- Die Kundenbewertungen sind durchweg positiv.
- Die allgemeinen Geschäftsbedingungen fehlen ganz oder sind in schlechtem Deutsch verfasst.
- Gütesiegel sind nicht mit der Vergabestelle des Siegels verlinkt.
- Auf anderen Seiten im Netz warnen Erfahrungsberichte und Bewertungen anderer Kund:innen vor dem Fake Shop.
- Werbung ausschließlich über Social Media mit fragwürdigen Kommentaren.
Tipps für sicheres Online-Shopping von den eco Sicherheitsexperten:
- Nutzen Sie den Fakeshop-Finder der Verbraucherzentralen
- Bevorzugen Sie bekannte und bewährte Anbieter
- Achten Sie auf sichere Zahlungsmethoden mit Käuferschutz
- Prüfen Sie Social-Media-Profile kritisch: echte Bewertungen erkennen, Impressum checken
- Kaufen Sie nicht vorschnell per Werbelink – vergleichen Sie Angebote über Suchmaschinen
eco Verband setzt auf Aufklärung
Als Verband der Internetwirtschaft engagiert sich eco für einen sicheren und vertrauenswürdigen Online-Handel. „Gerade rund um emotionale Anlässe wie den Muttertag ist es wichtig, nicht auf Fake-Shops hereinzufallen“, sagt Olaf Pursche. „Ein schöner Online-Kauf endet im schlimmsten Fall sonst mit einer herben Enttäuschung.“
*Das Meinungsforschungsinstitut Civey hat im Auftrag des eco – Verbands der Internetwirtschaft e.V. im Zeitraum vom 11.12.2024-12.12.2024 2501 Bundesbürger:innen befragt. Die Umfrage ist bevölkerungsrepräsentativ, der statistische Fehler liegt bei 3,6%.
