19.02.2016

botfrei.de Jahresstatistik 2015

Zahl der Zombierechner weiter bedrohlich

Trotz intensiver Aufklärung und leichtem Rückgang bleibt die Lage bedrohlich: Auch im Jahr 2015 waren 38 Prozent (2014: 40 Prozent) der vom Anti-Botnet-Beratungszentrum (www.botfrei.de) gescannten Rechner infiziert. Diese „Zombierechner“ können unbemerkt ferngesteuert und für Cyberkriminalität wie Spam-Versand oder DDoS-Attacken genutzt werden. Häufigste Ursachen für die Infektion waren veraltete Betriebssysteme und Browser sowie fehlende Anti-Viren-Software und Firewalls.

Jährlich werten die Experten von botfrei.de die anonym untersuchten Systeme aus. Im Jahr 2015 wurden von botfrei.de mehr als 175.000 Rechner gescannt, von denen 38 Prozent mit Schadsoftware infiziert waren. Insgesamt wurden über 715.000 infizierte Dateien gefunden. Mit diesen können die Rechner als Teil eines Botnetzes ferngesteuert für kriminelle Aktivitäten missbraucht werden. Die Nutzer infizierter „Zombierechner“ beteiligen sich so am massenhaften Spam-Versand oder an gezielten Serverüberlastungen im Rahmen von DDoS-Attacken (Distributed Denial of Service) und machen sich unbewusst zu Mittätern.

Häufigste Ursache: veraltete Software

Die beliebtesten Einfallstore für Schadsoftware bleiben veraltete Betriebssysteme. Besonders gefährdet sind dabei solche, bei denen der offizielle Support eingestellt wurde. Immer noch knapp 6 Prozent der gescannten Rechner wurden mit Microsoft Windows XP betrieben. Dazu kommen ebenfalls veraltete Browser samt deren Plug-Ins. Besonders unverständlich ist für Peter Meyer, Projekt Manager von botfrei.de, dass immer noch Systeme ohne Anti-Viren-Software und Firewalls im Netz unterwegs sind. „Die Gefahren für sich und andere sollten hinlänglich bekannt sein. Surfen ohne ausreichenden Schutz ist für mich nicht nur leichtsinnig, sondern schon fast grob fahrlässig,“ so Meyer.

botfrei.de leistet mit seinem dreistufigen Konzept („informieren – säubern – schützen“) seit 2010 wirksame Hilfe bei Infektion und Prävention. Der kostenlose EU-Cleaner von Avira und SurfRight reinigt den Rechner von Schadprogrammen, ein Browser- und Plugincheck überprüft das System zusätzlich und Virenscanner sowie korrekt eingestellten Firewalls bleiben die meisten Schädlinge außen vor.

Weitere Informationen zum Anti-Botnet-Beratungszentrum finden sich unter www.botfrei.de.

Grafik: mwookie | iStockphoto.com