Rückblick auf ICANN84: eco und ICANN feiern 15. Readout und fünfjähriges Jubiläum

Das 15. ICANN Readout, das zugleich das fünfjährige Jubiläum der gemeinsamen Webinarreihe von eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. und ICANN markierte, brachte wie immer internationale Stakeholder aus den verschiedenen Supporting Organizations und Advisory Committees zusammen, um die wichtigsten Ergebnisse von ICANN84, dem 27. ICANN Annual General Meeting, zu diskutieren. Über 1.500 Teilnehmende verfolgten die Konferenz sowohl in Dublin als auch online und setzten sich mit aktuellen Fortschritten sowie bestehenden Herausforderungen in der globalen Internet-Governance auseinander.

Dazu sagt Lars Steffen, eco Geschäftsbereichsleiter International, digitale Infrastrukturen & Resilienz: „Es freut uns unheimlich, dass sich das ICANN Readout als festes Format in der Internet- und eco Community etabliert hat. Ein demokratisches und freies Internet lebt von der Partizipation vieler unterschiedlicher Stakeholder.“ Die regelmäßigen ICANN-Meetings würden zeigen, dass viele Menschen das Internet mitgestalten möchten und dies auch erfolgreich tun. Das Readout beschreibt Thomas Rickert, eco Director Names & Numbers, als verlängerten Arm der Annual General Meetings: „So haben auch Leute, die nicht bei den Treffen selbst dabei sein können, die Möglichkeit, von den wichtigsten Entwicklungen zu erfahren“, so Rickert.

Im Mittelpunkt standen beim 15. Readout zentrale Themen wie das RDRS, für das die Community einen Konsens zu sechs Empfehlungen erzielen konnte, während Fragen rund um Authentifizierung und eine mögliche verpflichtende Teilnahme weiterhin intensiv debattiert wurden. Auch die nächste Runde neuer gTLDs fand breite Aufmerksamkeit: Diskutiert wurden Aspekte der Fairness, zusätzliche Gebühren für geografische Top-Level-Domains und die Bedeutung der Umsetzung sprachlicher Vielfalt im DNS. Registries und At-Large unterstrichen in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit, neue Bewerberinnen und Bewerber gezielt zu unterstützen.

Ein weiterer Schwerpunkt war das Thema DNS Abuse, bei dem die Community verstärkt auf beschleunigte und wirksame Maßnahmen zur Eindämmung von Missbrauch setzt. Hier wurde insbesondere die Bedeutung größerer Transparenz und einer verbesserten internationalen Zusammenarbeit hervorgehoben.

Zudem gab es klare Forderungen nach effizienteren und flexibleren Review-Prozessen, um die Rechenschaftspflicht innerhalb der ICANN-Strukturen zu stärken und die Belastung ehrenamtlich Engagierter zu reduzieren. Auch die Diskussionen rund um WSIS+20 und die Arbeiten des SSAC machten deutlich, wie wichtig eine starke Multistakeholder-Einbindung ist und welche Rolle Open-Source-Software für die Stabilität des DNS spielt.

Das Webinar endete mit dem gemeinsamen Bekenntnis zu einer fortlaufenden konstruktiven Zusammenarbeit der globalen Internet-Community und einem Ausblick auf das ICANN-Meeting 2026 in Mumbai. Die gesamte Aufzeichnung sowie der ausführliche Bericht stehen ab sofort hier zur Verfügung.