07.04.2022

„Wir sind Teil der Lösung – die Internetwirtschaft“: Interview mit Alexander Rabe, Geschäftsführer eco Verband

Unsere Welt steht vor großen Herausforderungen. Fest steht: Wir als Akteure der Internetwirtschaft sind Teil der Lösung. Welchen Beitrag digitale, disruptive Technologien leisten, um Herausforderungen wie den Klimawandel zu meistern und wie Mitgliedsunternehmen sich an der Kampagne „Wir sind Teil der Lösung – die Internetwirtschaft“, in deren Fokus die positiven Seiten der Digitalisierung stehen, beteiligen können, erläutert eco Geschäftsführer Alexander Rabe im Interview.

 

Unsere Welt steht aktuell vor vielen Herausforderungen. Inwieweit hilft die Digitalisierung aus Ihrer Sicht als eco Geschäftsführer Antworten auf diese Herausforderungen zu finden?

Alexander Rabe: Ich bin fest davon überzeugt, dass wir als Menschheit die großen Zukunftsfragen nur mit Hilfe digitaler Technologien und Anwendungen werden meistern können. Digitalisierung liefert die Werkzeuge zur Bewältigung der brennendsten gesellschaftlichen Themen wie etwa den Klimawandel, den nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen, die Ernährungs- und Lebensmittelsicherheit oder hilft, schwerwiegende Krankheiten wie etwa Krebs im Frühstadium zu erkennen.

Allein im Bereich Nachhaltigkeit liegen immense Potenziale. Dazu müssen die Themenkomplexe „Digitalisierung und Nachhaltigkeit“ von Anfang an zusammen gedacht und geplant werden. Darauf weisen wir schon lange verstärkt mit der unter dem Dach vom eco Verband gegründeten Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen hin.

Sinnhaft eingesetzt wird Digitalisierung den CO2-Footprint unseres gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Handelns mittelfristig deutlich reduzieren. Die vernetzte Mobilität beispielsweise optimiert Verkehrsflüsse und spart bis 2030 bis zu 50 Prozent der CO2-Emissionen im städtischen Pkw-Verkehr. Ein Tag Homeoffice in der Woche spart 1,6 Millionen Tonnen CO2 im Jahr und auch die Investition in neuartige Technologien lohnt sich: Der Internetzugang über ein Kupferkabel (VDSL) benötigt rund fünfmal mehr an Energie als ein Netzzugang mit Glasfaserkabel und ebenso sparen mobile Internetanwendungen über 5G im Vergleich zu 3G locker 80 Prozent des bisherigen Energiebedarfs. Rein rechnerisch könnte alleine die Abwärme der Rechenzentren in Frankfurt am Main bis 2030 sämtliche Büroräume der Stadt eigenständig heizen. Um diese Ziele jedoch zu erreichen, müssen wir gemeinsam handeln und uns der Ziele im Klaren sein.

Digitale Infrastrukturen und digitale Dienste sind also Teil der Lösung und tragen nicht nur im ökologischen Sinne zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN bei.
Genau diese positiven Aspekte stehen bei unserer Kampagne „Wir sind Teil der Lösung – die Internetwirtschaft“ im Fokus. Jedoch beleuchten wir hier nicht nur Use Cases und Best Practices, die auf Nachhaltigkeitsaspekte einzahlen, sondern beispielsweise auch IoT-basierte Smart-Farming-Lösungen gegen den Welthunger, Health-Care-Technologien, die Senioren oder gehandicapten Personen den Alltag erleichtern oder digitale Plattformen, die den sozialen Zusammenhalt und humanitäre Zwecke fördern. Kurz gesagt: Willkommen sind alle Stories, die auf Basis von Technologien, unsere Welt ein Stück weit besser machen.

 

Wie können Mitgliedsunternehmen sich an der Kampagne beteiligen?

Rabe: Unseren Mitgliedern bieten wir als Kampagnen-Sponsoren umfangreiche Partizipationsmöglichkeiten – beispielsweise in Form der Integration von Use Cases und Best Practices in unserem Impulspapier, mit dem wir die Unternehmensberatung Arthur D. Little beauftragt haben. Mit dem RBB Moderator Sven Oswald werden wir zudem eine kleine Reportage-Reihe produzieren, in der wir die positiven Stories der Digitalisierung erzählen.

Herzstück unserer Kampagne wird eine begleitende Landingpage sein – auch hier bieten sich Branding-Maßnahmen oder Testimonial-Zitate an. Sponsoren können zudem als Panelisten unter dem Motto „Wir sind Teil der Lösung – die Internetwirtschaft“ mit politischen Entscheidungsträgern und führenden Köpfen der Internetwirtschaft diskutieren oder als Gast in unserem Podcast-Special dabei sein.

 

Was ist für Sie ganz persönlich der schönste Use Case, der die positiven Effekte und das Gute an der Digitalisierung am stärksten verdeutlicht?

Rabe: Da gibt es mittlerweile so viele Beispiele, die zeigen, dass Digitalisierung unser Leben ein Stück weit besser machen kann, wenn wir nur wollen und digitale Technologien und Anwendungen sinnhaft einsetzen.

Das beginnt bei Plattformen für nachbarschaftliche Hilfe, über digitale Hilfsmittel für Blinde, das geht über Ansätze der digitalen Bildung als Basis der gesellschaftlichen Teilhabe hin zu CO2-Rechnern mit Kompensation-Tools – oder auch Deep-Tech-Anwendungen der KI, die Produktionsprozesse optimieren oder in der Landwirtschaft optimierte Ertragsgewinne bei minimalen Düngeeinsatz ermöglichen. High Performance Computing hilft, dass wir die Welt ein bisschen besser verstehen und Modelle des Klimawandels, etwaiger Pandemien oder anderer Naturkatastrophen entwickeln können, die es uns ermöglichen unser Tun auf diesem Planeten zu ändern im Sinne einer nachhaltigen Zukunft. Es gibt so viele Beispiele, da fällt es mir schwer einzelne herauszustellen. Nicht zuletzt deshalb haben wir aber ja auch unsere Kampagne mit umfassenden Beteiligungsmöglichkeiten für unsere Mitglieder ins Leben gerufen, damit jeder wirklich seine Beispiele zeigen und erläutern kann.

Ich freue mich schon sehr auf die Ergebnisse und den Austausch hierzu!

 

Vielen herzlichen Dank für das Interview!

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