07.03.2019

3 gute Gründe für mehr Frauen in der IT

  • Weltfrauentag am 8. März 2019
  • eco fordert gesamtgesellschaftliches Engagement für mehr Frauen in der Tech-Branche
  • Interview-Reihe zu weiblichen Fach- und Führungskräften der Internetwirtschaft gestartet

Stellen Sie sich vor, es ist Weltfrauentag und keine Frau ist da. In vielen IT-Unternehmen ist das leider nach wie vor bittere Realität. Es sei höchste Zeit umzudenken und mit vereinten Kräften gegenzusteuern, fordert der eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. Lucia Falkenberg, Chief Personal Officer (CPO) und Kompetenzgruppenleiterin New Work beim eco nennt drei gute Gründe, warum weibliche Fach- und Führungskräfte gerade für die IT-Branche Trumpf sind.

  1. Weil Vielfalt gewinnt „Gemischte Teams sind kreativer und kommunikativer sowie in Arbeitsprozessen effektiver, wie zahlreiche Studien wie beispielweise die McKinsey-Studie Delivering Through Diversity oder die Diversity Management Studie der PageGroup, aber auch Praxisbeispiele zeigen“, sagt Falkenberg. Ein Beispiel aus der Praxis: Eine auf künstlicher Intelligenz basierende Gesichtserkennungs-Software kann weiße, männliche Gesichter besser unterscheiden, weil sie von homogenen Teams bestehend aus weißen Männern entwickelt und mit Bildern weißer Männer trainiert wird. Wer in Stereotypen denkt, der schafft eben stereotype Lösungen. Das gilt nicht nur für die Produktentwicklung. Wo Menschen unterschiedlicher Geschlechter, sozialer und kultureller Hintergründe zusammenkommen, verändere sich auch das Arbeitsklima und die Unternehmenskultur positiv, beobachtet Falkenberg. Unternehmen sollten in ihren Recruiting- und Bewerbungsprozessen auf Vielfalt setzen. Diversity lautet das Stichwort der Stunde im Kampf um langjährige Mitarbeiter wie Nachwuchstalente. Aktuell aber mangele es jedoch an weiblichen Bewerbern. „Auf offene Positionen für Programmierer und IT-Experten landen je nach Position nur rund 10 bis 20 Prozent Bewerbungen von Frauen auf den Tischen von Personalern“, weiß Falkenberg aus Erfahrung. Zudem handeln vor allem deutsche IT-Unternehmen bei der Kandidatenauswahl zu sehr nach dem Ähnlichkeitsprinzip und verspielen damit Chancen.

 

  1. Weil Fachkräfte fehlen Die Digitalbranche boomt, täglich erobern neue digitale Geschäftsmodelle die Märkte, lukrative und zukunftsträchtige Jobs entstehen. Gesucht sind nicht nur Fachkräfte für Entwicklung und Programmierung, sondern beispielsweise auch für digitales Marketing, Juristinnen für Datenschutz oder Controllerinnen, die schauen, dass die Zahlen stimmen. Wer im Wettstreit um die vielversprechendsten Talente bestehen will, der sollte nach einer Zielgruppe Ausschau halten, die nicht alle auf dem Schirm haben: weibliche Fach- und Führungskräfte. Dazu sind jene New-Work-Faktoren nach vorne zu stellen, die Frauen wichtig sind, wie beispielsweise die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Wer Arbeitnehmerinnen bei der Kinderbetreuung oder Familienaufgaben unterstützt, hat auch im Recruiting um die besten Talente die Nase vorn. Personaler sind gut beraten, schon bei der Erstansprache diese Zielgruppe zu adressieren.

 

  1. Weil weibliche Vorbilder andere anziehen Unternehmen sollten ihre weiblichen Fach- und Führungskräfte in der Kommunikation und Außendarstellung in die erste Reihe holen. Denn weibliche Vorbilder ziehen weitere Bewerberinnen an, agieren in Unternehmen als Mentorinnen für ihre Kolleginnen und wirken sich positiv auf das Unternehmensimage aus. Gefragt sind jedoch nicht nur die Frauen selbst, sondern auch deren männliche Vorgesetzte und Kollegen. Sie müssen Mitarbeiterinnen in ihren Talenten fördern, bei Beförderungen berücksichtigen und sie ermutigen, Führungspositionen zu ergreifen. Denn weitaus größer ist der Gender-Gap in Führungsetagen. „Nur gemeinsam können wir die Weichen stellen, um die Gestalterinnen von morgen zu fördern und Potentiale für die gesamte Branche zu heben“, sagt Falkenberg. Wer jemals eine IT-Fachveranstaltung, -Konferenz oder -Messe besucht hat, dem wird schnell klar: Auch die Internetwirtschaft braucht weibliche Verstärkung. „eco veranstaltet über 100 Fachveranstaltungen im Jahr. Mehr weibliche Referentinnen und Teilnehmer beleben auch hier die Debatten, setzen neue Impulse und bringen frische Perspektiven ein“, weiß Falkenberg.

 

Beim CloudFest im Europa-Park-Rust, einem der wichtigsten Events der Cloud- und Hostingbranche, hat eco zum Thema Frauen in der Tech-Branche eine Networking-Veranstaltung mit Impulsvorträgen platziert. 

 

Weitere Informationen:

Um Frauen in der Tech-Branche zu fördern, stellt der eco in einer Interview-Reihe inspirierende und talentierte weibliche Fach- und Führungskräfte der Internetwirtschaft vor. Veröffentlicht wird die Serie „Frauen in der Tech-Branche“ auf der eco Webseite. Den Auftakt macht Melanie Buck, Chief of Staff bei GoDaddy. Gesucht werden weiterhin weibliche Talente der Digitalbranche. Interessierte Interview-Partnerinnen können sich gerne beim eco melden.

Noch mehr spannende Themen finden Sie bei unserer Kompetenzgruppe New Work

Lucia Falkenberg