09.06.2021

eco arbeitet mit an Europas Cloud Infrastruktur der nächsten Generation

  •  EU-Wirtschaftsminister starten Important Project of Common European Interest für Next Generation Cloud Infrastructure and Services (IPCEI-CIS)
  •  eco Mitglieder leisten Beitrag, kritische Prozesse sicher und selbstbestimmt in die Cloud zu verlagern

Ein IPCEI (Important Project of Common European Interests) für Cloud Infrastructure and Services (CIS) soll Europa helfen, gestärkt aus der Corona-Krise hervorzugehen. Die Wirtschaftsminister von Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien haben das Projekt gestartet, um den Aufbau modernster Infrastrukturen und Services zu fördern. Das Ziel sind innovative Technologien für energiesparende, klimaneutrale, hocheffiziente und miteinander verbundene Systeme. Das IPCEI-CIS hat ein Fördervolumen von 0,75 Milliarden Euro für Deutschland und soll in enger Partnerschaft mit Frankreich auf EU-Ebene vorangetrieben werden.

Der eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. begrüßt Europas Engagement für das IPCEI-CIS. Viele eco Mitglieder sind aktuell bereits in Initiativen eingebunden mit dem Ziel, eine souveräne, hoch skalierbare Edge-Cloud-Infrastruktur in Europa zu schaffen. Mit den Gaia-X Federation Services beispielsweise verfolgt eco das Ziel, ein technisches Fundament zu schaffen, das Datenökosysteme und Infrastrukturökosysteme miteinander verknüpft. Es entsteht ein föderiertes und interoperables Gesamtökosystem, in dem Teilnehmer Daten und Services souverän über sektorspezifische Datenräume hinweg nutzen können.

 

Europaweit verteilte, hoch innovative digitale Infrastrukturen

Das IPCEI-CIS passt zu der Forderung der internetpolitischen Agenda 2021-2025 des eco Verbands, noch stärker in digitale Infrastrukturen zu investieren, um die Gigabitgesellschaft in Deutschland bis 2025 Realität werden zu lassen. Konkret fordert eco:

  • Netzbetreiber brauchen faire, wettbewerbs-, ausbau- und innovationsfördernde Rahmenbedingungen, um Gigabitnetze betreiben und ausbauen zu können.
  • Das Prinzip der Netzneutralität muss auch in Zukunft gewährleistet bleiben und durch die politischen Akteure in Berlin und Brüssel sichergestellt werden.
  • Die neue Bundesregierung muss digitale Souveränität forcieren, in Form von offenem Zugang zu Technologie, flächendeckend verfügbaren digitalen Infrastrukturen, innovationsfördernder Regulierung und Import von Wissen und Technologie.

„Das IPCEI-CIS ist neben Gaia-X ein weiterer wichtiger Baustein, um die europäische Wirtschaft mittels Digitalisierung langfristig wettbewerbsfähig zu halten“, sagt Andreas Weiss, Geschäftsbereichsleiter digitale Geschäftsmodelle im eco Verband. „Es ist es aber notwendig, die Förderung in großem Umfang in wirkliche Infrastrukturinvestitionen für Cloud, Edge und Interconnection zu planen, um einen echten Skaleneffekt zu erreichen. Digitalisierung muss in die Fläche gebracht werden, unter Einhaltung der Ziele zur Klimaneutralität.“

 

Diese Forderungen decken sich auch mit den digitalen Zielen 2030 der EU:

1) Digital befähigte Bürgerinnen und Bürger und hoch qualifizierte digitale Fachkräfte: Bis 2030 sollten mindestens 80 Prozent aller Erwachsenen über grundlegende digitale Kompetenzen verfügen, und in der EU sollten 20 Millionen IKT-Fachkräfte beschäftigt sein. Gleichzeitig sollten mehr Frauen in diesem Bereich arbeiten;

2) Sichere, leistungsfähige und tragfähige digitale Infrastrukturen: Bis 2030 sollten alle Haushalte in der EU über eine Gigabit-Anbindung verfügen und alle bevölkerten Gebiete mit 5G-Netzen versorgt werden. 20 % der hochmodernen und nachhaltigen Halbleiter weltweit sollten in Europa hergestellt werden. In der EU sollten 10.000 klimaneutrale hochsichere Randknoten aufgebaut werden und Europa sollte seinen ersten Quantencomputer haben;

3) Digitaler Umbau der Unternehmen: Bis 2030 sollten drei von vier Unternehmen Cloud-Computing-Dienste, „Big Data“ und künstliche Intelligenz nutzen. Über 90 % der KMU sollten zumindest eine grundlegende digitale Intensität erreicht und die Zahl der Start-up-Einhörner in der EU sollte sich verdoppelt haben.

4) Digitalisierung öffentlicher Dienste: Bis 2030 sollten alle wichtigen öffentlichen Dienste online verfügbar sein. Alle Bürgerinnen und Bürger werden Zugang zu ihren elektronischen Patientenakten haben und 80 % von ihnen sollten eine eID-Lösung nutzen.

Mehr Informationen bietet das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in einer virtuellen Informationsveranstaltung am Mittwoch, 23. Juni 2021, zwischen 13 und 15 Uhr. Hier können Sie sich bis zum 18. Juni anmelden.

Weitere Informationen dazu finden Sie außerdem in der Pressemitteilung der EU-Kommission, in der Rede zur Lage der Union 2020 und beim Bundesfinanzministerium.

GAIA-X: Growing a Vibrant European Ecosystem by Creating a Federated Data Infrastructure
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