11.07.2018

eco Studie: Viermal mehr E-Ladestationen und Smart Meter bis 2022

  • In der Smart City wächst Marktsegment Energie um 19,9 Prozent pro Jahr
  • Smart Meter, Trend zu Elektro-Mobilität und E-Ladestationen lassen Umsätze steigen

In der Smart City der Zukunft sparen intelligente Steuerungslogiken für Strom, Gas und Wasser wertvolle Ressourcen. Beispiele dafür sind intelligente Messpunkte und Lösungen für eine an den Bedarf angepasste Straßenbeleuchtung. Insgesamt wachsen deshalb im Marktsegment Energie der Smart City bis 2022 die Umsätze mit rund 19,9 Prozent pro Jahr besonders stark. Das zeigt die Studie „Der deutsche Smart-City-Markt. Zahlen und Fakten.“ Die Strategie- und Unternehmensberatung Arthur D. Little (ADL) und eco – Verband der Internetwirtschaft untersuchten das Umsatzpotenzial der Smart City in zehn Marktsegmenten. Dazu gehören, neben dem Marktsegment Energie, auch Transport und Logistik, Kommunikation & Netzwerk-Sicherheit, Gebäudeautomatisierung und Gesundheitswesen. Im Schnitt wachsen die Segmente 16,5 Prozent pro Jahr, schätzen die Experten. Das entspricht einer Steigerung von 20,4 Milliarden im Jahr 2017 auf 43,8 Milliarden Euro fünf Jahre später.

Das Umsatzvolumen für Energielösungen in der Smart City lag 2017 in Deutschland bei rund 1,4 Milliarden Euro. Bis 2022 wächst allein dieses Segment auf rund 3,5 Milliarden Euro. „Die Smart City eröffnet Unternehmen hervorragende Möglichkeiten, neue Wachstumsfelder zu erschließen,“ sagt Harald A. Summa, Hauptgeschäftsführer des eco – Verbands der Internetwirtschaft e. V. „Zu den großen Herstellern von smarten Endpunkten im Energiesektor gehören viele deutsche Unternehmen, die hier große Chancen nutzen können.“

Energielösungen sind Wachstumstreiber in der Smart City

Der größte Treiber des Wachstums im Segment Energie ist Smart Grid. Dieser Begriff umschreibt die Digitalisierung des Stromnetzes von der Stromerzeugung über den Transport bis zu den Stromverbrauchern. Intelligente Zähler, sogenannte Smart Meter, ermöglichen eine zeitgenaue Messung des Strombedarfs und unterstützen so die Energiewende. Daher sollen, laut einer EU-Richtlinie, im Jahr 2020 insgesamt 80 Prozent aller Haushalte mit Smart Metern ausgestattet sein. „Der Anteil der Smart Meter in den Haushalten steigt derzeit rasant an, von heute unter 10 Prozent auf etwa 35 Prozent bis 2022“, prognostiziert Lars Riegel von Arthur D. Little. „Im Smart Energy Markt entfallen 60 Prozent der Umsätze auf Smart Grid. Hier profitieren die Anbieter heute schon von den gut ausgebauten LTE-Netzen. In Zukunft werden die Sensoren und Zähler noch effizienter an die 5G Infrastruktur angebunden werden. Von diesem Technologiesprung werden auch die anderen Smart Energy Märkte Smart Gas (27 Prozent), Smart Water Management (15 Prozent), Smart Street Lighting und Electric Charging (zusammen 10 Prozent) profitieren.“

Besonderes Wachstum sieht Riegel im Bereich Electric Charging. Hier wird sich die Zahl der elektrischen Ladestationen in Deutschland von heute knapp 7.000 bis 2022 auf fast 28.000 nahezu vervierfachen. Ebenfalls boomt gerade Smart Street Lighting, da einige aggressive Anbieter Kommunen die Infrastruktur vorfinanzieren und dann über die Energiekosteneinsparungen der Städte refinanzieren. Dieses Modell ist besonders gefragt, weil es der klammen Situation vieler Städte und Kommunen Rechnung trägt, die Umwelt schont und echte Kosteneinsparungen bringt.

Die vielversprechenden Ansätze der Smart City werden sich indes nur verwirklichen lassen, wenn auch der Ausbau der Daten-Infrastruktur Schritt hält. Dabei geht es nicht nur um den Mobilfunk- und Glasfaserausbau, sondern insbesondere um hocheffiziente Rechenzentren und performante Internetaustauschknoten, deren Bedeutung für die digitale Transformation auch die Politik endlich anerkennen und entsprechende Strategien vorlegen muss.

 

eco Studie: Viermal mehr E-Ladestationen und Smart Meter bis 2022