12.03.2025

Gemeinsames Strategiepapier von eco und KI Bundesverband fordert Priorisierung eines KI-Ökosystems

Nach den Neuwahlen vom 23. Februar 2025 und den anstehenden Koalitionsverhandlungen steht Deutschland an einem entscheidenden Wendepunkt: Jetzt werden die Weichen gestellt, um Deutschland nachhaltig als wettbewerbsfähigen Technologiestandort zu positionieren. Gleichzeitig tritt mit dem AI Act der EU eine umfassende Regulierung in Kraft, die Unternehmen vor Herausforderungen stellt, aber auch Chancen bietet. Die Entwicklung einer KI-Strategie, die sowohl aktuelle Anwendungen absichert und Unternehmen Planungssicherheit gibt als auch zukunftsfähig ist, indem sie langfristige Innovationen, technologische Souveränität und Skalierbarkeit ermöglicht, ist daher entscheidend. Auf einen Blick:

  • Dedizierte KI-Strategie im Koalitionsvertrag verankern
  • Rechenkapazitäten und Open-Source-KI-Modelle fördern
  • KMUs und Start-ups mit praxisnahen KI-Lösungen unterstützen
  • Infrastruktur-Investitionen stärker auf Digitalisierung ausrichten

KI als Schlüsselthema der Koalitionsverhandlungen

KI ist keine Zukunftsvision mehr, sondern ein entscheidender Faktor für wirtschaftlichen Erfolg und Produktivität. Um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, muss Deutschland jetzt handeln. „Die neue Bundesregierung darf sich nicht allein auf Regulierung konzentrieren – es braucht eine aktive Innovations- und Investitionsstrategie, die Unternehmen in Deutschland, innovative Start-ups und Forschungseinrichtungen stärkt“, betont eco Geschäftsführer Andreas Weiss.

Ein zentraler Baustein einer solchen Strategie ist der Aufbau eines leistungsfähigen und unabhängigen KI-Ökosystems. Gleichzeitig muss sichergestellt werden, dass geplante Infrastruktur-Investitionen auch einen angemessenen Anteil für die Digitalisierung vorsehen. Nur durch eine moderne digitale Infrastruktur kann Deutschland als KI- und Innovationsstandort nachhaltig wachsen und wettbewerbsfähig bleiben. Das Projekt LEAM (Large European AI Models) setzt genau hier an und fordert eine gezielte Förderung für Open-Source-KI-Modelle, europäische Rechenkapazitäten und die Entwicklung spezialisierter Fachmodelle. Deutschland kann und muss hier eine Vorreiterrolle übernehmen.

„Die von den Unionsparteien und der SPD vorgeschlagenen Infrastrukturprogramme sind daher zu begrüßen. Um Deutschland in diesem Bereich zukunftsfähig aufzustellen zu können, muss aber ein bedeutender Teil in die Digital- und KI-Infrastruktur fließen. Ebenso müssen solche Investitionen strategisch erfolgen und Leuchtturmprojekte aufgebaut werden, um die herum sich Ökosysteme entwickeln können, statt Mittel nach dem Gießkannenprinzip zu verteilen“, hebt der Geschäftsführer des KI Bundesverbandes, Daniel Abbou, hervor.

AI Act: Herausforderung oder Chance?

Mit dem Inkrafttreten des AI Acts setzt die EU neue Maßstäbe für den Einsatz von KI-Technologien. Dies erfordert eine schnelle Anpassung von Unternehmen an neue Regularien, birgt aber auch das Risiko, dass europäische KI-Innovationen ausgebremst werden. Um hier nicht ins Hintertreffen zu geraten, ist eine strategische und koordinierte KI-Förderung essenziell.

„Bei der Umsetzung von KI- und Digitalregulierungen wie dem AI Act kommt es jetzt auf eine schlanke, pragmatische, EU-weit harmonisierte und vor allem zügige Umsetzung an. Daher sollten keine neuen Regulierungen initiiert, sondern zunächst die bestehenden vollständig umgesetzt und evaluiert werden. Darüber hinaus brauchen wir einen verbindlichen Fahrplan zum Bürokratieabbau, aber auch z.B. zur Konsolidierung von Berichtspflichten. Nur so kann ein innovationsfreundliches Umfeld für die digitale Wirtschaft in Deutschland geschaffen werden“, so Daniel Abbou.

Forderungen an die neue Bundesregierung:

  • Verankerung einer ambitionierten KI-Strategie im Koalitionsvertrag
  • Ausbau von Rechenkapazitäten und Open-Source-Alternativen zu außer-europäischen KI-Modellen
  • Stärkung des Mittelstands durch praxisnahe KI-Anwendungen
  • Förderung von Start-ups durch einfachere Zugänge zu Finanzierungen und europäischen KI-Initiativen
  • Sicherstellung, dass bei geplanten Infrastruktur-Investitionen ein angemessener Anteil in die Digitalisierung fließt, um den KI- und Innovationsstandort Deutschland nachhaltig zu stärken

„Deutschland darf sich nicht länger auf die technologische Führung anderer verlassen. Unabhängig von globalen geopolitischen oder technologischen Umbrüchen sollte Deutschland auf seine innovativen Stärken rekurrieren und diese gezielt ausbauen. Das Fundament dafür ist eine eigenständig tragfähige KI-Strategie, die unaufgeregt und sachlich entwickelt wird – frei von kurzfristigen Trends und darauf ausgerichtet, unabhängig von äußeren Entwicklungen Bestand zu haben“, fasst Weiss zusammen.

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Gemeinsames Strategiepapier von eco und KI Bundesverband fordert Priorisierung eines KI-Ökosystems