Die im eco Verband gegründete Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen – eine Initiative aus Betreibern des Ökosystems digitaler Infrastrukturen – begrüßt die heute angekündigte Rechenzentren-Strategie für das Land Hessen und fordert einen ähnlichen Ansatz auch auf Bundesebene zur Stärkung des Rechenzentrumsstandort Deutschland. Eine solche bundesweite Strategie sollte auch die drängendsten Probleme der Betreiber adressieren: hohe Strompreise und Stromverfügbarkeit.
Frankfurt am Main, 3. Juli 2025 – Hessen hat am heutigen Donnerstag am Rande eines Gesprächs zwischen seiner Digitalministerin Kristina Sinemus und Bundesdigitalminister Karsten Wildberger den Prozess einer landesweiten Rechenzentren-Strategie angekündigt. Die Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen begrüßt diesen Vorstoß und bewertet vor allem den dazu geplanten Austausch zwischen Politik und Branche positiv. „Hessen hat früh erkannt, dass Rechenzentren das Potenzial zum Wirtschaftsboom bieten“, sagt Volker Ludwig, Co-Sprecher der im Verband der Internetwirtschaft gegründeten Initiative.
Viele Datacenter-Betreiber der eco Allianz haben ihren Standort im Raum Frankfurt am Main, Darüber hinaus liegt die Main-Metropole in einem jüngst vom Internetknoten-Betreiber DE-CIX veröffentlichten Ranking weltweiter Digitalstandorte auf Platz 1. In der Kategorie Rechenzentren nimmt Frankfurt den zweiten Platz hinter der Region um Washington D.C. ein.[1]
„Digitale Infrastrukturen und insbesondere Rechenzentren spielen als Motor der digitalen Transformation eine zentrale Rolle für die digitale Transformation und Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit bei innovativen Technologien wie beispielsweise KI, da sie die notwendige Rechenleistung, Datenverarbeitung und Vernetzung bereitstellen“, so Ludwig. Dies zeige unter anderem eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft für die Allianz. Demnach wirken Cloud Computing und Rechenzentren als Treiber für Innovation und Wachstum. Durch Rechenzentrums-Nutzung ergibt sich eine zusätzliche Bruttowertschöpfung von rund 250 Milliarden Euro für die deutsche Volkswirtschaft.[2]
Koalitionsziele für Rechenzentren einhalten
Diese Potenziale zu heben, läge nun insbesondere am neu gegründeten Digitalministerium, das die nötigen übergeordneten Rahmenbedingungen schaffen müsse. Vor allem wettbewerbsfähige Strompreise sind für Volker Ludwig ein zentraler Faktor. „Für die Wirtschaftlichkeit von Rechenzentren sollten neben Aspekten zur Nachhaltigkeit vor allem die drängenden Fragen nach der Verfügbarkeit und des Preises von Strom sowie bauliche Genehmigungsprozesse gedacht werden“, so Ludwig. „Deutschlands Wirtschaft braucht eine Erfolgsstory und die gibt‘s nur mit Rechenzentren. Bei einer Rechenzentrumsstrategie des Bundes sollten Branchen-Initiativen und Verbände unbedingt eingebunden werden.“ Neben Frankfurt könnten so auch weitere deutsche Metropolen und ländliche Regionen von der von Rechenzentren ausgehenden Strahlkraft für KI und Wirtschaft profitieren.
[1] Vgl. Serge Radovcic, Paul Rendek, Judith Ellis & Nils Klute (2025): Frankfurt: The Digital Capital Internet Exchanges as a success factor for digital ecosystems & economies. A study by Dstream Group. https://www.de-cix.net/en/about-de-cix/news/new-study-the-digital-capital-frankfurt
[2] Vgl. Dr. Henry Goecke et al. (2024): Spillover-Effekte von Rechenzentren: Rückgrat der KI-Revolution in Deutschland. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft im Auftrag der unter dem Dach des eco gegründeten Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen. https://www.eco.de/studie_spillover-effekte-von-rechenzentren/#download
