Weniger ist mehr

Früher waren die Verbindungen langsam und die Dateien groß. Dann kam die MP3 und damit wurde es erstmals möglich, auch große Musiksammlungen übers Internet zu verschicken.

„Manchmal lasse ich ein Wort weg, manchmal einen ganzen Satz und manchmal den ganzen verdammten Abschnitt.“ So ähnlich soll Ernest Hemingway einst über die Kunst des Weglassens gesprochen haben. Was in der Literatur gilt, kann in der Musik nicht falsch sein, mögen sich die Forscher am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen gedacht haben, als sie am ISO Standard IS 11172-3 „MPEG Audio Layer 3“ arbeiteten und am 14. Juli 1995 dessen Dateinamenserweiterung mit „.mp3“ festlegten. Der war zwar nicht der erste Versuch, Musik zu komprimieren, also alle unnötigen Töne wegzulassen, aber der mit Abstand erfolgreichste. Dank MP3 brauchte ein ganzes Album auf einmal nur noch so viel Platz wie zuvor ein einzelner Titel – wodurch für viele Benutzer der private PC erst wirklich zu dem wurde, als das er in der Werbung schon einige Zeit beworben wurde: multimediatauglich.