eco
10.06.2020

Internet-Infrastruktur profitiert mittelfristig von Corona

  • Der Infrastruktur-Layer wächst trotz Corona von 28,7 Milliarden Euro (2019) auf 30,3 Milliarden Euro in 2020 und damit stärker als die übrigen Branchensegmente der Internetwirtschaft
  • Die Corona-Krise führt ab 2022 zu einem jährlich 1,7 Prozent stärkeren Wachstum der Internet-Infrastruktur als ursprünglich erwartet

Corona bremst in diesem Jahr das Wachstum der Internetwirtschaft. Insgesamt gehen die Umsätze von 147 Milliarden (2019) auf 145,3 Milliarden Euro in 2020 zurück. Die negativ-Effekte werden aber voraussichtlich bis Ende 2022 mindestens kompensiert. Insbesondere der Layer 1 des vierstufigen Internet-Modells von eco und Arthur D. Little, also Network, Infrastructure & Operations, wächst trotz Corona und profitiert mittelfristig sogar von der Krise. Das zeigen erste Ergebnisse der Studie „Die Internetwirtschaft in Deutschland 2020-2025“, die Arthur D. Little und eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. im Mai vorgelegt haben.

„Mehr Mitarbeiter im Home-Office, notwendige Digitalisierungen im Bildungsbereich und immer mehr Unternehmens-IT aus Rechenzentren: Corona steigert die Nachfrage im Bereich Colocation & Housing und nach hohen Bandbreiten, das wird die Digitalisierung letztendlich über Jahre beschleunigen“, sagt Dr. Béla Waldhauser, Sprecher der unter dem Dach des eco gegründeten Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen in Deutschland und Leiter der eco Kompetenzgruppe „Data Center & Infrastruktur“ im eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. „Die Internet-Infrastruktur wächst auch 2020 und behauptet sich damit in der Krise besser als die übrigen Branchensegmente der Internetwirtschaft.“

Internet-Infrastruktur profitiert mittelfristig von Corona

„Corona-bedingt fällt das Wachstum in diesem Jahr jedoch rund 1,6 Prozent geringer aus als noch zu Beginn des Jahres erwartet“, ergänzt Studien-Autor Dr. Nejc Jakopin, Principal Arthur D. Little. Ab 2022 sorgt der Corona-Effekt jedoch dafür, dass diese Wachstums-Delle mindestens wett gemacht wird und das Wachstum bis 2025 jährlich um 1,7 Prozent höher ausfällt als erwartet. „Insgesamt wird die Internetwirtschaft bis 2025 durchschnittliche Wachstumsraten von jährlichen 9,5% aufweisen.“

Dr. Béla Waldhauser erläutert, warum der Corona-Effekt erst zeitversetzt einsetzt: „Neue Internet-Infrastrukturen zu schaffen ist vergleichsweise aufwändig und braucht bis zu 2 Jahre Vorlauf, insbesondere wenn wir über neue Rechenzentren reden. Die Nachfrage nach Colocation und Housing übersteigt jetzt schon das Angebot und wird Corona-bedingt weiter wachsen, da sich viele Unternehmen jetzt neu aufstellen möchten. Corona bietet uns die Chance, die Bedeutung digitaler Infrastrukturen für den Wirtschaftsstandort deutlich zu machen.“

„Corona zeigt die Bedeutung digitaler Infrastrukturen für den Wirtschaftsstandort“

Der eco Verband und Arthur Dr. Little untersuchen seit 2018 regelmäßig die Entwicklung der Internetwirtschaft in Deutschland. Die jüngste gemeinsame Studie erscheint voraussichtlich Ende Juni. Sie untersucht die Entwicklung der Internetwirtschaft bis 2025, entwirft Szenarien zur digitalen Infrastruktur in Deutschland im Jahr 2030 und differenziert dabei nach den vier Ebenen des Internet-Modells und 23 Segmenten.

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