eco
17.11.2025

5 Fragen an Dr. Bernd Schröder, brown-iposs

Die Zukunft der Netze ist offen, intelligent und automatisiert. Im Interview erklärt Dr. Bernd Schröder, Gründer und Geschäftsführer von brown-iposs, wie KI, O-RAN und interoperable Systeme den Weg zu wirklich smarten 5G- und 6G-Netzen ebnen – und warum Zusammenarbeit der Schlüssel zur Digitalisierung ist.

Herr Dr. Schröder, welche Themen der Digitalisierung sind brown-iposs besonders wichtig? 

Für uns steht die Betreibbarkeit von Funknetzen wie 5G- und künftig 6G-Netzen im Mittelpunkt. Digitalisierung gelingt nur, wenn Netze automatisiert, interoperabel und offen gestaltet sind. Darum fokussieren wir uns auf KI-gestützte Analyse und offene, standardisierte Schnittstellen, die unterschiedliche Systeme nahtlos integrieren und so Drittanbietern echte Innovationsfreiheit geben.

Was sind momentan besondere Herausforderungen Ihrer Branche und wie arbeiten Sie daran mit?

Im Moment geht es darum, 5G-Netze zuverlässig in die Praxis zu bringen, zum Beispiel in Form von Private Networks in industriellen Umgebungen. Das ist technisch anspruchsvoll, weil viele Komponenten unterschiedlicher Hersteller zusammenwirken müssen. Dafür braucht es ein neues Denken: weg vom proprietären System hin zu offenen, modularen Strukturen. 

Welche digitalen Technologien werden in den nächsten Jahren speziell für Ihre Branche die größte Rolle spielen?

Die Zukunft der Netze wird durch Künstliche Intelligenz und offene Architekturen geprägt sein. KI wird nicht nur Prozesse automatisieren, sondern auch Entscheidungen im Netzbetrieb selbst treffen. Besonders die O-RAN-Architektur spielt dabei eine Schlüsselrolle, da sie Echtzeitsteuerung im Netz ermöglicht. Mit standardisierten Schnittstellen können Systeme entstehen, die sich selbst anpassen, steuern und optimieren – das ist der nächste große Schritt.

Was erwarten Sie, wie Ihre Mitgliedschaft im eco Verband Sie dabei unterstützen kann?

eco bietet uns eine Plattform, um technologische und regulatorische Themen zusammenzuführen. Der Verband vernetzt die Akteure, die den digitalen Wandel wirklich tragen, von Netzbetreibern über Cloud-Anbieter bis zu Forschung und Politik. Wir möchten über dieses Netzwerk unsere Erfahrungen aus der Forschung und Entwicklung rund um 5G und 6G-Netze einbringen und gleichzeitig Impulse aus dem Markt aufnehmen, um Lösungen noch gezielter weiterzuentwickeln.

Welche Chancen bietet uns die Digitalisierung in der Zukunft?

Digitalisierung bedeutet, Netze intelligenter und effizienter zu machen. Wenn wir es schaffen, sie so zu gestalten, dass sie in Echtzeit auf Veränderungen reagieren und sich selbst optimieren, dann gewinnen alle: Betreiber, Industrie und Nutzer. Das eröffnet neue Spielräume für Anwendungen, die heute noch gar nicht denkbar sind – von industrieller Kommunikation bis hin zu autonomen Systemen. 

5 Fragen an Dr. Bernd Schröder