eco
06.04.2021

5 Fragen an Oliver Voßhenrich, neoalto GmbH

  1. Herr Voßhenrich, würden Sie neoalto in 2-3 Sätzen vorstellen?

Ja gerne, wir leisten einen Beitrag zur Digitalisierung des stationären Handels. Konkret statten wir die Regale mit digitalen Lösungen aus, um alle Warenbewegungen nachvollziehbar zu machen. Wenn ein Kunde einen Artikel aus dem Regal nimmt, schiebt unsere Lösung die verbleibenden Artikel nach vorne und registriert, wie viele Artikel entnommen wurden und noch dastehen. Dafür haben wir die Warenvorschübe unseres Mutter-Unternehmens POS Tuning mit Sensoren und Bluetooth ausgestattet, die Informationen über das Internet der Dinge (IoT) in die Cloud übertragen. Diese vielen Informationen helfen, die Prozesse in der Filiale zu verbessern, etwa die rechtzeitige Nachbestellung zu automatisieren.

  1. Welche Themen der Digitalisierung sind Ihnen besonders wichtig?

Die stationären Händler haben in Sachen Digitalisierung gegenüber dem Online-Handel Nachholbedarf. Beispielsweise ist die Customer-Journey online einfach nachvollziehbar, sprich alles was ein Kunde tut, bevor er einen Artikel in den Warenkorb legt und bezahlt. Diesen Informationsvorsprung wollen wir stationären Händlern auch verschaffen. Mit unseren Lösungen wissen Händler, wann ein Kunde etwas aus dem Regal nimmt und in den Warenkorb oder Einkaufswagen legt. Das Internet der Dinge (IoT) revolutioniert aktuell die Lieferketten im Handel. Mit unseren Lösungen profitieren die Händler vor Ort davon.

  1. Was sind momentan besondere Herausforderungen Ihrer Branche und wie arbeiten Sie daran mit?

Wir digitalisieren praktisch die Produkte im Regal vor Ort und helfen so, die Prozesse auf der Fläche wirtschaftlicher zu gestalten. Wirtschaftlich gegen die Online-Konkurrenz zu bestehen ist für den Handel eine echte Herausforderung. Die Kosten für die Flächen in zentraler Lage sind meist höher.

  1. Was erwarten Sie, wie Ihre Mitgliedschaft im eco Verband Sie dabei unterstützen kann?

Wir erheben Daten mit Sensoren, übertragen diese übers IoT und analysieren sie in der Cloud, um Handlungsempfehlungen und Prozessverbesserungen für Händler abzuleiten. Wir arbeiten also mit zahlreichen Internetunternehmen zusammen, die auch Mitglied im eco sind. Außerdem ergeben sich für uns datenschutzrechtliche Fragestellungen. Mit dem Know-how der Unternehmen im eco Verband wollen wir unsere Services verbessern, rechtssicher gestalten und neue Betriebs- und Erlösmodelle etablieren.

  1. Welche Chancen bietet uns die Digitalisierung in der Zukunft

Der Handel vor Ort wird mit digitalen Lösungen immer besser. Stichworte sind hier automatisiertes Pricing oder automatisierte Nachbestellung. Im Endeffekt sparen Händler Prozesskosten und Retouren, weniger Lebensmittel müssen weggeworfen werden. Die Digitalisierung gibt Händlern vor Ort die Chance, weniger Zeit mit administrativen Standard-Prozessen zu verbringen. Stattdessen haben diese mehr Zeit für die Menschen vor Ort.

Oliver Voßhenrich, Jahrgang 1973, studierte Informatik und Betriebswirtschaft in Paderborn. Bereits als Student gründete er sein erstes Unternehmen und entwickelte webbasierte Systeme für große, international agierende Unternehmen wie Volkswagen, Bertelsmann, u.a. Seit 2005 ist Oliver Voßhenrich Gesellschafter und Geschäftsführer der Firma POS Tuning. Mit rund 200 Mitarbeiter*innen sorgen die Salzufler dafür, dass in über 120 Ländern Shopper ihre Lieblingsprodukte immer im besten Sicht- und Griffbereich vorfinden. Als zertifizierter Category Manager und Vorstandsmitglied beim Deutschen Ladenbau Verband kennt er die Prozesse im Handel durch und durch. Im November 2019 gründet Oliver Voßhenrich gemeinsam mit Rene Bredlau die neoalto GmbH, um mit Hilfe des Internet of Things den stationären Handel zu revolutionieren.

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