06.05.2024

Data Center Expert Summit: 3 Fragen an Daniel Schmitz, Goldbeck

Rechenzentren auf gut erschlossenen Industriebrachen anzusiedeln, das fördert moderne, nachhaltige und sozial-verträgliche Quartiersentwicklungen, sagt Daniel Schmitz von der GOLDBECK Südwest GmbH im Interview. Er spricht am 4. Juni im Rahmen des Data Center Expert Summits über Chancen & Herausforderungen von Greenfield-Brownfield-Entwicklungen innerhalb und abseits von Metropolregionen.

Herr Schmitz, wie schätzen Sie aktuell den Markt für Brownfield-Entwicklungen in der RZ-Branche ein – auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit?
Durch die Wiederbelebung von erschlossenen, aber nicht mehr genutzten Brownfield-Grundstücken trägt die RZ-Branche zu einer wesentlichen Aufwertung urbaner Gegenden bei. Grundstücke mit Altlasten aus dem industriellen Zeitalter werden dabei saniert und unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte für neue Nutzungszwecke bereitgestellt. Dabei können rund um das Rechenzentrum moderne, nachhaltige und sozial-verträgliche Quartiersentwicklungen stattfinden, die beispielsweise durch die Abwärmenutzung vom Rechenzentrum effizient beheizt werden können. Darüber hinaus tragen Anforderungen aus dem Energieeffizienzgesetz (EnEfG) bereits jetzt zu einem signifikanten Anstieg von „Retrofit“ Projekten bei. In diesen Baumaßnahmen wird durch Optimierung die Energieeffizienz von Bestandsrechenzentren verbessert.

Welche Brownfield Projekte eignen sich besonders für die Entwicklung von Rechenzentrumsprojekten? Welche Kriterien spielen hier eine besondere Rolle?
Zur Entwicklung von RZ-Projekten auf Brownfield-Grundstücken eignen sich vorwiegend gut erschlossene Industriebrachen. Eine Infrastruktur mit ausreichender Energieversorgung sowie einer guten Glasfaseranbindung sind Grundvoraussetzung für die Standortansiedlung eines Rechenzentrums. Die Anschlussmöglichkeiten an ein bestehendes Nah- oder Fernwärmenetz zur Versorgung weiterer Gebäude mit der Abwärme aus dem Rechenzentrum wäre von Vorteil. Für ein hochverfügbares Rechenzentrum spielen selbstverständlich auch die Umgebungsrisiken des geplanten Standortes eine Rolle.

Wie schätzen Sie allgemein das Wachstum der RZ-Branchen in den kommenden Jahren ein? Lassen sich Trends im Bezug auch Flächengrößen, geographische Verortung oder andere Anforderungen erkennen?
Durch die verschiedenen technologischen, geopolitischen und arbeitsmarktspezifischen Entwicklungen (Stichworte Industrie 4.0, Autonomes Fahren, Digitalisierung) ist auch in den nächsten Jahren ein stetiges Wachstum von RZ-Projekten zu erwarten. Dies gilt sowohl für den Neubau-Bereich, als auch für die Revitalisierung bestehender Rechenzentren. Hierbei spielen die Optimierung der Energieeffizienz im Sinne der Nachhaltigkeit sowie die Erhöhung der Leistungsdichte (kW/m²) aufgrund knapper Grundstücksressourcen eine zentrale Rolle.

Herr Schmitz, vielen Dank für das Interview!

Am 4. Juni, im Rahmen des Data Center Expert Summits in Offenbach am Main, beteiligt sich Daniel Schmitz um 10:45 Uhr an der Paneldiskussion zu Greenfield & Brownfield. Jetzt anmelden!

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