29.09.2010

eco Kongress 2010 – Roads for tomorrow

Platzhalter KG-Gruppenblogartikel

Wasserkühlung und “Dreifelderwirtschaft” für RZ-Betreiber

Köln, 29.09.2010 – Der diesjährige eco Fachkongress bot wieder vier spannende Expertenpanels zu den Trends und Themen der Internetwirtschaft:

Das Panel “Data Center” eröffnete Sicherheitsberater Rainer A.H. von zur Mühlen mit dem provokanten Vortragsthema: „Das Rechenzentrum ist tot – Es lebe dasRechenzentrum“. Er plant zurzeit sein 565. Rechenzentrum und berichtete aus seiner langjährigen Erfahrung in dem Bereich. Seiner Ansicht nach lag und liegt die Zukunft beimflexiblen Gummi/Ballon-RZ. Dieses sei aufblasbar zur Umnutzung/Aufstockung, aber auch verkleinerungsfähig.

Ein weiterer Trend sei die „Dreifelderwirtschaft“ bei Neubauten und Sanierungen von Großrechenzentren. Es fände eine IT-Rotation statt: zunächst Nutzflächen/Reserveflächemit Infrastrukturausbaupotenzial, dann Rollout/Rollin und schließlich die Rückgewinnung von modernisierbarer Fläche im laufenden Betrieb.

Im anschließenden Vortrag berichtete Prof. Dr. Matthias Kaiserswerth, Director of the Zurich Research Laboratory, IBM, über Aquasar. 2007 entwickelte IBM das Konzept desheißwassergekühlten Superrechners. 2009 entstand der Plan, dass IBM und ETH das Projekt gemeinsam umsetzen wollen, und seit Mai 2010 ist bereits der Prototyp im Betrieb. Die Kühlungerfolgt mit 60 Grad warmem Wasser, die Abwärme kann weiterverwendet werden. Aquasar spart 40 Prozent Strom, weil keine kalte Luft mehr gebraucht wird. Zudem reduzieren sich die Energiekosten,weil Wärme wiederverwendet wird, sowie der Co2 Footprint deutlich.

In der anschließenden Podiumsdiskussion [Video] nahmen neben den Referenten noch teil: Dietmar Papenfort von Active Power,Jürgen Kockelmann von European Data Hub S.A., Roger Bellof von Stulz und Marc Schaefer, Geschäftsführer des Interdisziplinären Forschungsverbundes Regenerativer Energien amInnovationszentrum Energie der TU Berlin. Die Moderation übernahm Dr. Béla Waldhauser von Global Switch FM und eröffnete direkt mit der provokanten Frage „Data Center 3.0 – Hat dasRechenzentrum ausgedient?“ Alle Teilnehmer der Podiumsdiskussion beantworteten diese eindeutig mit „Nein“. Besprochen wurde dann intensiv die Entwicklung: „outsourcen oder selbst betreiben“. Belloferklärte, in Deutschland wollen Unternehmen die Rechenzentren eher im Haus behalten, aber das Backup nach draußen geben. Es gebe unterschiedliche Kundengruppen, Produkt und Lösungmüssten jeweils an den Bedarf angepasst werden.