27.09.2018

eco Leitlinienpapier: Künstliche Intelligenz „Made in Germany“

Künstliche Intelligenz ist ein Zukunftsmarkt der kommenden Jahre. Technologien auf Basis dynamisch lernender Systeme werden unseren Alltag künftig ähnlich grundsätzlich beeinflussen wie vor über 20 Jahren das Internet. Deutschland dürfe diese Entwicklung nicht verschlafen und müsse das Thema KI politisch unterstützen, um dieses wichtige Technologiefeld zu besetzen und die technologische Kompetenz in diesem Bereich zu fördern, fordert eco – Verband der Internetwirtschaft in einem Leitlinienpapier, das der Verband anlässlich der heutigen ersten Sitzung der neuen Enquetekommission Künstliche Intelligenz der Bundesregierung veröffentlichte.

KI muss zur Kernkompetenz der deutschen Wirtschaft werden

Dabei seien insbesondere zwei Prämissen von zentraler Bedeutung: Es bedarf dringend eines Ansatzes, der zum einen den Einsatz innovativer KI-Technologien in deutschen Unternehmen fördert und zum anderen Wettbewerbsvorteile wie beispielsweise die hierzulande hohen Sicherheitsstandards für digitale Infrastrukturen sowie hohe ethische und datenschutzkonforme Standards für die Entwicklung von Algorithmen und den Einsatz neuer Technologien ausbaut. „KI made in Germany“ könnte ein Qualitätssiegel werden, wenn Kompetenzen im Bereich der IT-Sicherheit weiter ausgebaut und auf in Deutschland gehostete KI Anwendungen gesetzt wird.

Dies gelinge aber nur wenn die Politik einen verlässlichen und angemessenen Rahmen für den Einsatz von KI biete. Dieser müsse auf innovationsfreundliche und marktgerechte Regulierungsmechanismen setzen und den Einsatz von KI in verschiedenen Wirtschaftszweigen fördern und unterstützen. Hinzu komme eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für Rechenzentren und andere Betreiber digitaler Infrastrukturen in Deutschland, die das Rückgrat verlässlicher KI Anwendungen bildeten und auch von der Politik endlich als solches anerkannt werden müssten.

Akzeptanz der Künstlichen Intelligenz mit Transparenz und Bildung fördern

Ein transparenter Umgang mit dem Thema Künstliche Intelligenz kann das Vertrauen der Menschen in ein autonom arbeitendes und entscheidendes System stärken. Die Vermittlung von Basiswissen zu Systemen und Methoden Künstlicher Intelligenz müsse Teil des allgemeinen öffentlichen Bildungsauftrags werden. Hier seien Anbieter und Betreiber von Systemen Künstlicher Intelligenz gleichermaßen gefragt wie die Politik. In diesem Rahmen müsse die Politik auch dem Schutz von Geschäftsgeheimnissen und personenbezogenen Daten Rechnung tragen und falls nötig neue Mechanismen für die Analyse und Bewertung der Arbeit Künstlicher Intelligenz entwickeln.

Auch ethische Fragestellungen im Zusammenhang mit KI und Digitalisierung müssten konstruktiv gesamtgesellschaftlich diskutiert und ausgehandelt werden. Dies gelte auch im Zusammenhang mit Auswirkungen Künstlicher Intelligenz auf Arbeitswelt und Ausbildungswesen. Die Politik müsse hier zügig Berufsfeldanalysen durchführen, Berufsbeschreibungen modifizieren und entsprechende Anpassungen im Bereich Aus- und Weiterbildung anstoßen.

Das vollständige Leitlinienpapier zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz finden Sie hier.