08.09.2020

KI: zu hohe Regulierungsauflagen für Unternehmen

Der Verband der Internetwirtschaft warnt vor einem drohenden Innovationsstopp im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) sowie vor zu hohen Regulierungsauflagen für Unternehmen & Forschung. Um technologische Innovationen in diesem Bereich nicht massiv zu beeinträchtigen, sollte der Gesetzgeber auf eine pauschale Ex-Ante Regulierung verzichten, so der Verband weiter. Zum Hintergrund: Der Bundestag berät diesen Freitag einen Antrag zur „Zukunftstechnologie Künstliche Intelligenz“, der eine Stellungnahme zum KI-Weißbuch der Europäischen Kommission beinhaltet. Im Februar dieses Jahres hatte die EU-Kommission mit ihrem KI-Weißbuch stärkere Regularien angekündigt; 2021 soll dann ein entsprechendes Gesetzespaket folgen.

Im Mai dieses Jahres hatte eco eine eigene Stellungnahme zum KI Weißbuch verfasst. Darin verdeutlicht der Verband auch, dass für eine höhere Akzeptanz von Künstlicher Intelligenz mehr Transparenz, technische Bildung sowie eine Gesellschaftliche Debatte über grundsätzliche geschäftliche Prinzipien, staatliche Eingriffsrechte und gesellschaftliche Handlungen dringend notwendig seien. So müssten für einen vertrauensvollen Umgang mit Künstlicher Intelligenz die jeweiligen Algorithmen eine hohe Qualität aufweisen. Dies gelinge jedoch nur durch innovative Forschungs- und Entwicklungsprozesse, die nach Ansicht des eco nicht durch eine starre und überbordende Regulierung ausgebremst werden sollten.

Welches Potenzial Künstliche Intelligenz allein in Deutschland für die Wirtschaft bereithalten könnte, zeigt eine Ende vergangenen Jahres veröffentlichte gemeinsame Studie des eco Verbands und Arthur D. Little, unterstützt vom Vodafone Institut. Wird KI bundesweit flächendeckend eingesetzt, ist bis 2025 ein Wachstum des Bruttoinlandprodukts von über 13 Prozent möglich, was einem Gesamtpotenzial von rund 488 Milliarden Euro entspricht. Besonders würden der Handel und Konsum sowie die Bereiche Energie, Umwelt & Chemie profitieren.