05.01.2016

Wird EU-Kommissar Oettinger das Rätsel Cyber Crime lösen?

Europa 4.0 – hilft die Politik beim digitalen Wandel?

Es ist offiziell: Günther Oettinger, der in der EU zuständige Kommissar für digitale Wirtschaft und Gesellschaft, kommt zum sechsten cologne IT summit_ nach Köln. Deutschlands Brüssel-Export hält bei dem Wirtschafts-Kongress ein Grundsatzreferat. Thema: „Europa 4.0 – hilft die Politik beim digitalen Wandel?“

Die digitale Transformation stellt aktuell insbesondere den Mittelstand vor große Herausforderungen: Der Wettbewerb verändert sich, tradierte Organisationsstrukturen halten mit dem neuen Tempo der digitalen Welt nicht mehr Schritt und verlangen nach Erneuerung. Hinzu kommt, dass die Gefahr von Hackerangriffen proportional steigt, je mehr Geschäftsprozesse an den Computer ausgelagert werden. Wie viel Unterstützung ist hier seitens der EU-Politik in Form von verbindlichen Regularien oder Gesetzesentwürfen zu erwarten?

Beim sechsten cologne IT summit_ nimmt sich EU-Kommissar Günther Oettinger dieser Frage an. Er hält das Eröffnungsreferat des Diskussionspanels „Europa 4.0 – hilft die Politik beim digitalen Wandel?“, wobei er den Schwerpunkt seiner halbstündigen Ausführungen aller Wahrscheinlichkeit nach auf das Thema Cyber Security legen wird.

Die Ausmaße der Cyberkriminalität werden unterschätzt

In einem seiner jüngsten Blogposts kündigte Oettinger jedenfalls am Beispiel des Angriffs auf das Spielzeugunternehmen V-Tech, an: „Ich werde mich nicht zurücklehnen und zulassen, dass diese Kriminellen und Cyber-Terroristen unsere Unternehmen angreifen, in unser Privatleben eindringen und unser Vertrauen in die digitale Wirtschaft und Gesellschaft zerstören.“ Bei besagter Cyber-Attacke hatten Hacker Daten von Millionen Eltern und Kindern erbeutet.

Wie er dabei genau vorgehen will – das geht aus Oettingers Statement indes nicht hervor. Auch von den massiven Sicherheitslücken auf Firmenseite, die solche Datenlecks begünstigen, spricht er nur zwischen den Zeilen. Der noch druckfrische Cyber Security Report 2015 vom Institut für Demoskopie Allensbach und dem Centrum für Strategie und Höhere Führung Bodman spricht hier schon eine deutlichere Sprache: Obgleich 90 Prozent aller Unternehmen angegriffen würden, schützten sich nur 60 Prozent hinreichend, lautet das alarmierende Ergebnis der Erhebung.

Dass hier Handlungsbedarf besteht, ist auf der großen Politbühne zwar angekommen. Nicht umsonst erklärte die Politik das Thema „digitale Transformation“ mit der Ausarbeitung einer „Digitalen Agenda“ im vergangenen Jahr quasi zur „Chefsache“. In Einklang mit EU-Regularien hat sie auch bereits erste Initiativen auf den Weg gebracht. Doch noch sind viele Fragen offen.

Cyber Security: Kann die Politik die richtigen Weichen stellen?

Vor allem die nach einer nachhaltigen und wirksamen Prävention gegen Cyberkriminalität. Ob und wie konkret die Antworten ausfallen werden, die Digitalisierungskommissar Oettinger beim cologne IT summit_ am Donnerstag, 28. Januar, diesbezüglich zu Protokoll gibt, bleibt abzuwarten. Die Spannung ist jedenfalls hoch.

Mit seiner Präsenz macht Oettinger übrigens ein Versprechen wahr, das er den Besuchern bereits 2014 in einer Videobotschaft – noch frisch im neuen Amt – gab. „Wir freuen uns auf jeden Fall sehr, dass er Köln besucht und damit die Bedeutung des Themas deutlich unterstreicht“, sagt Georg Ruppert, Veranstalter und Initiator des cologne IT summit_. „Ich bin sehr sicher, dass viele mittelständische Unternehmen gespannt seinen Ausführungen zu den Zukunftsplänen der EU in Sachen Digitalisierung lauschen.“

Hochkarätig besetztes Diskussionspanel

Das dürfte nicht nur für die Fachbesucher des cologne IT summit_ gelten, sondern auch für die hochkarätig besetzte Diskussionsrunde, die im Anschluss an das Referat von Günther Oettinger die aktuelle Situation intensiv und hoffentlich mit konkreten Handlungs-Hinweisen besprechen wird:

  • Michael Bröker, Chefredakteur der Rheinischen Post
  • Jost Hermanns, Geschäftsführer von NetCologne
  • Guido Kahlen, Stadtdirektor der Stadt Köln
  • Florian Nöll, Bundesvorsitzender des Verbands deutscher Start-Ups
  • Prof. Dr. Klemens Skibicki, Lehrbeauftragter an der CBS

eco vor Ort

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