09.01.2017

Cloud-Ausblick 2017: Von Digitalisierung über DSGVO bis hin zu Blockchain

  • Weitere Digitalisierung nur mit Cloud-Diensten möglich.
  • Formale und technische Grundlagen für die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) zu schaffen, bedeutet für Anwender und Anbieter digitaler Dienste 2017 viel Arbeit.
  • Blockchain und Cyber-Resilienz werden zu bestimmenden Themen.

Als vor sieben Jahren EuroCloud Deutschland_eco e. V. in Köln gegründet wurde, war Cloud Computing lediglich ein Modewort und die damit verbundenen Angebote waren noch relativ abstrakt. Sowohl Anbieter als auch Anwender mussten sich erst orientieren und positionieren. „Heutzutage dürfte niemand mehr sagen können, dass er den Begriff nicht kennt und wer zumindest ein Smartphone verwendet, wird zwangsläufig auch immer wieder auf Cloud-Dienste zurückgreifen“, sagt Andreas Weiss, Direktor EuroCloud Deutschland_eco e. V. und ergänzt: „Obwohl es nach wie vor Skeptiker gibt, binden die meisten Unternehmen mittlerweile konstruktiv Cloud Services für ihre Infrastruktur, Plattformen und Anwendungen ein.“

Im Zeitalter der fortschreitenden Digitalisierung ist Cloud Computing eines der Kernelemente in dem ganzheitlichen Veränderungsprozess. Dabei geht es um Flexibilisierung und Agilität, den Entwurf neuer Arbeitsmodelle und Wertschöpfungsprozesse sowie die markt- und kundenorientierte Bereitstellung von Leistungen aller Art. Vom digitalen Darwinismus ist die Rede, von künstlicher Intelligenz und wegfallenden Arbeitsplätzen durch Automatisierung. Dafür sollen aber ganz neue Jobs entstehen, deren Profil noch ungenau ist, weil die dazu gehörigen Geschäftsmodelle erst erprobt werden.

Was wird uns also im Jahr 2017 erwarten? Hier eine Trendprognose:

  • Deutschland Digital: Deutschland nimmt Fahrt auf bei der Digitalisierung und wird hierfür zwangsläufig Cloud-Dienste einsetzen, denn ohne geht es nicht. Dabei werden immer mehr Prozesse und Anwendungen nach außen verlagert, also von der IT im vollständigen Eigenbetrieb in Richtung Zusammenarbeit mit externen Anbietern und Diensten. Das nennt sich dann Hybride Cloud, wobei es allerdings wieder eine ganze Bandbreite von Szenarien gibt. Wichtige Grundlagen, verlässliches Know-how und konkrete Unterstützung bieten die neuen Digital Hubs und die Initiative Trusted Cloud (www.trusted-cloud.de), die ihre Arbeit 2017 intensiv fortsetzen werden.
  • DSGVO: Die Diskussion rund um Datenschutz und Datensicherheit steht weiterhin ganz oben auf der Agenda. Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), die ab 25. Mai 2018 in Kraft tritt, wird sowohl den Anwendern als auch den Anbietern digitaler Dienste einige Arbeit bereiten, damit die formalen und technischen Grundlagen geschaffen werden. Der Cloud Privacy Check von EuroCloud (CPC, https://cloudprivacycheck.eu) hilft dabei, einen sachlichen Zugang zu der komplexen Materie zu erhalten.
  • Data Center: Die Kapazitäten für Rechenzentren in Deutschland werden stark ausgebaut, besonders in der Region Frankfurt, wo sich mit DE-CIX der weltweit größte Internetaustauschknoten befindet. Die Regionalität der Datenverarbeitung bleibt weiterhin bestimmend, wir werden uns aber langfristig endlich von der Illusion nationaler Clouds verabschieden müssen.
  • Blockchain: Als Hype-Thema neben IoT, KI, Industrie 4.0, Big Data und Smart Data wird sich Blockchain etablieren. Vielen ist das Thema im Zusammenhang mit digitalem Geld schon bekannt, generell geht es aber um Konzepte zur Übertragung von Werten im Netz und der eindeutigen Zuordnung zu Identitäten. Dazu gehören auch Vorgänge in der Supply Chain, Zertifikate oder Online-Wahlen. Es wird auf jeden Fall hochspannend und der eco Verband wird in seiner neuen Kompetenzgruppe Blockchain den Austausch von Know-how zu dieser Technologie fördern.
  • Informationssicherheit: Cyber-Resilienz wird ein bestimmendes Thema. Die jüngsten Vorgänge mit DDoS-Attacken und Routerangriffen zeigen die Spitze des Eisbergs. Die Vernetzung von Systemen und die Menge an ungesicherten IoT-Geräten wird uns dazu zwingen, moderne und agile Methoden der IT Sicherheit zu etablieren. Cloud-Anbieter sind hierbei schon lange auf einem guten Weg, da dies zu ihrem Kerngeschäft gehört. Im Februar 2017 wird EuroCloud zu dem Thema eine Kompetenzgruppensitzung für seine Mitglieder durchführen.
  • Digitale Ausbildung: Dieses Thema ist sehr wichtig, wird sich aber natürlich nicht innerhalb eines Jahres klären lassen. Zumindest sollten wir hier aber Grundsteine legen: angefangen bei den Schulen und deren Zugang zu Cloud-Diensten und digitalen Lernplattformen, bis hin zu Ausbildungsinhalten für die neuen Berufsbilder, die sich aktuell entwickeln.

„Was sonst noch passiert? EuroCloud wird es beobachten, kommentieren, unterstützen und natürlich gemeinsam mit den Mitgliedern auch aktiv gestalten“, sagt Weiss.

Mehr Informationen unter: https://www.eurocloud.de/

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