Die Informationstechnologie und die digitalen Infrastrukturen in Deutschland entwickeln sich im internationalen Vergleich eher langsam. Das belastet die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Volkswirtschaft, zeigt eine Studie des World Economic Forums.
Deutschland ist im globalen Index für Wettbewerbsfähigkeit des World Economic Forums (WEF) um vier Ränge auf Platz sieben abgerutscht. Belegte das bevölkerungsreichste Land Europas 2018 noch Platz drei hinter den USA und Singapur, attestieren die Autoren im jetzt vorgestellten Report außerdem Hongkong, den Niederlanden, der Schweiz und Japan höhere Wachstumschancen. Deutschland schneidet bei Innovationsfähigkeit und makroökonomischer Stabilität zwar hervorragend ab, doch grade die immer wichtiger werdende Informationstechnologie entwickelt sich hierzulande schlecht, so die Studie. Bei Internetverbindungen über Glasfaserkabel landet Deutschland nur auf Platz 72, bei mobilen Breitbandanschlüssen auf Platz 58. Die Bundesrepublik liegt hier nicht nur hinter den baltischen Staaten, sondern auch hinter Russland und China.
„Wenn es um den Zugang zum Breitband-Internet geht, schneidet Deutschland im weltweiten Vergleich nur mittelmäßig ab“, kommentiert Dr. Béla Waldhauser, der Sprecher der Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen in Deutschland die Ergebnisse. „Flächendeckend verfügbare Breitbandnetze auszubauen ist alternativlos und muss von der Bundesregierung stärker vorangetrieben werden.“ Das WEF hat die Bedeutung der Informationstechnologie für die Volkswirtschaften der Welt stärker gewichtet als in den Vorjahren. Entsprechend fordert Waldhauser: „Auch der deutsche Gesetzgeber muss das Innovations- und Wirkpotenzial sowie die Herausforderungen von Rechenzentren, Co-Location- und Cloudinfrastrukturanbietern genauso wie von Internet- und Hostserviceprovidern in die Politikkonzepte einbeziehen.“
Politische Forderungen der Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen in Deutschland
