14.12.2018

Reach out – der Internetknoten kommt in die Regionen

Die beiden eco Mitglieder DE-CIX als weltweit führender Internetknoten-Betreiber und GasLINE, einer der maßgeblichen Glasfasernetz-Anbieter in Deutschland, schaffen zukünftig schnellste direkte Verbindungen zu Stadtwerken und Rechenzentren.

Eine direkte Anbindung an den weltgrößten Internetknoten ist die Basis für beste Qualität. Das DE-CIX „Project Reach“ hat das Ziel, die Reichweite der eigenen DE-CIX-Services auf weitere Rechenzentren und Infrastruktur-Betreiber auszudehnen. Damit wird die Anzahl der Standorte, an denen Kunden Zugang zur weltgrößten Interconnection-Plattform haben, erhöht. Der weltgrößte Internetknoten kommt im übertragenen Sinne in die Regionen. So kann man die Strategie und gemeinsame Umsetzung bei dieser Infrastruktur- und Access-Kooperation beschreiben. GasLINE hat in den Backbone die wesentlichen Rechenzentrumsstandorte der kommerziellen Rechenzentrumsanbieter in Deutschland eingebunden. Bei diesem gemeinsamen Angebot aus Netzinfrastruktur von GasLINE und Access am DE-CIX geht es darum, eine neue Netzverbindung für Unternehmen zu schaffen, die einen hohen qualitativen Nutzen und zugleich Kosteneffizienz für den IP-Datenverkehr birgt. Es geht nicht darum, eine bestehende Netzverbindung, welcher Art auch immer, zu ersetzen, um die Kosten über einen anderen Anbieter zu senken.

Beim Peering am DE-CIX tauschen Internet Service Provider, Content Provider, Transport Provider und Unternehmen direkt und ohne Umwege kostenneutral Daten aus. DE-CIX-Kunden haben so redundante, sichere Verbindungen und können die Laufwege ihres Datenverkehrs kontrollieren und selbst beeinflussen. Das Peering am DE-CIX impliziert geringe Latenzen – denn jede Mikrosekunde zählt. Der Mehrwert für Unternehmen liegt darin, das ein Unternehmen 3-5 Jahre in eine Anbindung an den DE-CIX investiert und am Internet Exchange direkt Peering umsetzt. Ein DDoS Mitigation Provider hat im Zuge der DE-CIX Evaluierung die Internetrouten untersucht und festgestellt, dass 25% der Internetrouten am DE-CIX verfügbar sind. Das bedeutet der DE-CIX steht für ein Viertel der Internetrouten und schafft damit eine Verschiebung des IP-Transit Verkehrs zum Peering in dieser Größenordnung. Bei diesem Modell ist der ausgetauschte Datenverkehr im Gegensatz zu IP-Transit kostenfrei. Das führt zu einer Kostenreduzierung von bis zu 20%. Die wichtigste Voraussetzung für die Nutzung des Angebotes ist der Besitz einer Autonomen System Nummer (ASN).

Seit Jahren ist GasLINE ein etablierter Infrastrukturpartner für den Breitbandausbau in Gemeinden und für den Glasfaser-Anschluss an regional Internetknoten. Bei dieser Zielgruppe kann GasLINE Stadtwerken und für die von Kommunen betriebenen Rechenzentren die Netzkapazität für ihren Peering-Bedarf auch direkt zum DE-CIX bereitstellen. Hier kann der Ansatz so aussehen, dass DE-CIX eine Netzzusammenschaltung auf Layer-2 mit GasLINE für diese Strecken realisiert. GasLINE transportiert den Datenverkehr über das eigene Glasfasernetz auf Ebene 2 (Ethernet) vom Standort des Kunden (z. B. Stadtwerk) oder eines Rechenzentrums zum DE-CIX.

In dem eigenen Kerngeschäft, hier beispielsweise von Energieversorgern, wird das Internet zur essentiellen Basisinfrastruktur. Die führenden Unternehmen der Branche, Energie & Versorger, nutzen eine Plattform, die dynamische Interconnection unterstützt. Analysen, End-to-End-Visibility, Insights und Kontrollen werden über digitale Plattformen abgebildet. Verbesserung der Prozesse ist das Ergebnis: Schnellere Einkaufs- und Absicherungsstrategien von Upstream-Ereignissen bedeuten höhere Margen und Rentabilität, während die Steigerung der Produktionseffizienz auf Echtzeitdaten aus der gesamten Wertschöpfungskette basiert. On-Demand-Omnichannel-Zugang zu den Partnern des Ökosystems ermöglicht gezieltere, leichter zugängliche und schnell umsetzbare Erkenntnisse. Für kommunale Rechenzentren, die ein entsprechendes Datenvolumen für den Transport via Internet „produzieren“, steigt die Effizienz durch die direkte Anbindung an den DE-CIX.

Der Vorteil der Interconnection-Strategie liegt in Richtung Endkunden für Telekommunikationsdiensteanbieter in der Qualität für ihre Produkte und Cloud-Lösungen. Die User-Experience, beispielsweise das Erlebnis von Internet-basierten multimedialen Diensten wie IPTV (z. B. WaipuTV oder Zattoo) oder das Streaming von Mediatheken (z.B. Netflix oder Amazon), verbessert sich deutlich. Für digitale Geschäftsmodelle und – Anwendungen ist es entscheidend, dass nahezu in Realtime eine Interaktion zwischen Geschäftspartnern, Menschen, IoT-Devices, Standorten erfolgt und ein Datenaustausch innerhalb einer Cloud möglich ist.

Interconnection-Bandbreite sichert permanente Verfügbarkeit! Das ist die notwendige Kapazität, um Daten über private direkte Verbindungen an Exchange-Points mit verschiedenen Providern, Geschäftspartnern und innerhalb von Eco-Systemen auszutauschen. Der Interconnection-Bedarf nimmt in vielen Branchen, gemäß dem aktuellen globalen “Interconnection Index“ 2018 (Herausgeber Equinix Inc.), zu. Der Energie- und Versorgungswirtschaft wird zwischen 2017 und 2021 für die USA, Europa, Asia-Pazik und die LATAM Region ein Wachstum von 73% Prozent prognostiziert. Damit liegt die Energiebranche an der Spitze der untersuchten Sektoren. Diese Perspektive rechtfertigt für Stadtwerke einen direkten Anschluss an den DE-CIX, um diesen Kapazitätsbedarf bestmöglich zu meistern. In anderen Branchen ist der prognostizierte Bedarf – vor dem Hintergrund Digitalisierung in der Wirtschaft  –  auch steigend: Hier drei Beispiele:

  • Groß- und Einzelhandel +67%
  • Banken und Versicherungen +65%
  • Cloud- und IT +37%

Die Digitalisierung bringt zukünftig verstärkt Geschäftsmodelle auf der Basis digitaler Plattformen hervor. Das sind entweder ergänzende Angebote, Tools, Data Analytics und andere Mehrwerte bei digitalisierten Geschäftsmodellen oder komplett Plattform-basierte neue digitale Geschäftsmodelle. Die großen US-Anbieter erreichen Umsätze in Milliarden-Höhe (z.B. Apple 900 Mrd. USD und Amazon 750 Mrd. USD). Andere Unternehmen setzen Plattformen ein, wie Visa Card mit 260 Mrd. USD Umsatz, Procter & Gamble mit 240 Mrd. USD oder Unilever mit 200 Mrd. USD (Quelle: Google Finance). Für Unternehmen mit Sitz in Deutschland ist es ebenso eine erfolgversprechende Strategie. Neben eco-Systemen entstehen immer mehr Plattform-Systeme, auch über Vernetzung dezentraler Infrastrukturen. Unternehmen, die ein Angebot aus Informationen und Anwendungen über das Internet zugänglich offerieren, ist es eine Optimierungsstrategie auf der Infrastrukturseite, sich für direkte Interconnection und Peering am DE-CIX zu entscheiden.

Reach out – der Internetknoten kommt in die Regionen