02.06.2022

Rechenzentrumsstandort Frankfurt: Digitalisierung ermöglicht klimaneutrales Heizen bis 2030

Abwärme von Data Centern sorgt für mehr Nachhaltigkeit: eco Allianz im Austausch mit Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus beim Data Center Expert Summit.

Das Ökosystem digitaler Infrastrukturen bietet große Potenziale, um die Klimaziele in Deutschland und Europa zu erreichen. Dies gilt umso mehr für Frankfurt am Main, Standort von mehr als 60 Data Centern und des weltweit größten Internetaustauschknotens.

Durch die konsequente Abwärmenutzung von Rechenzentren könnten bis 2030 rein rechnerisch sämtliche Wohn- und Büroräume in Frankfurt am Main CO2 neutral geheizt werden. Doch zunächst müsste seitens der Kommunalverwaltung ein konsequentes Bekenntnis zum Digitalstandort Frankfurt am Main erfolgen und diverse politische wie bürokratische Hürden überwunden werden. Die Branche steht für diesen Austausch – nicht zuletzt mit der unter dem Dach des eco gegründeten Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen – bereits seit längerem bereit und bietet der Kommune das Gespräch an.

Heizen mit dem Internet – Chance jetzt ergreifen

Eine Plattform für den Austausch zwischen Politik und Branchenbetreibern für die Rhein-Main-Region sowie deutschlandweit bietet der diesjährige Data Center Expert Summit des eco Verbands am 9. Juni in Darmstadt. Neben dem Einfluss digitaler Infrastrukturen auf die Wettbewerbsfähigkeit und das wirtschaftliche Wachstum bildet das Thema Digitalisierung und Nachhaltigkeit einen klaren Fokus.

Besonderes Highlights dieses Austausch ist die Diskussion mit Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus und Vertreter:innen der Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen sowie weiterer Branchenexpert:innen. 

„Gerade in Ballungszentren haben wir jetzt die Chance, in großem Stil mit dem Internet maximal energieeffizient heizen zu können – doch wie so oft in Deutschland wird auch dieses Vorhaben häufig noch von zu viel Bürokratie gehemmt“, sagt Dr. Béla Waldhauser, Sprecher der eco Allianz. „Dieses Potenzial der Rechenzentrenbranche verpufft wortwörtlich beinahe jeden einzelnen Tag in der Luft. Und dass, obwohl die Abwärme aus Rechenzentren eine kostbare Alternative zu fossilen Energieträgern darstellen kann.“

Projekte, wie das Bauprojekt Westville im Frankfurter Gallus können eine Blaupause für Deutschland bilden; Die Region Rhein-Main könne hier eine wichtige Vorreiterrolle übernehmen, betont Waldhauser weiter.

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