29.09.2020

„Wir erleben einen regelrechten Digitalisierungsschub“

Digitalisierung mit Verantwortung als Schlüssel für Wohlstand und Wachstum: Die Jubiläumsausgabe des Netzpolitischen Forums bildet die Brücke zur 25-Jahre-Feier, die im Juni online stattfand. Was die Teilnehmer im Detail erwartet und welche Themen dabei besonders im Fokus stehen, erläutert eco Geschäftsführer Alexander Rabe im Interview.

eco veranstaltet nun bereits zum fünften Mal das Netzpolitische Forum in Berlin – was erwartet die Teilnehmer in diesem Jahr?

Dieses fünfte Netzpolitische Forum ist für uns in diesem Jahr ein ganz besonderes Zusammentreffen der Digitalbranche, es ist unser Netzpolitisches Jubiläumsforum und bildet somit die Brücke zu unseren Feierlichkeiten im Juni in Köln. Und natürlich ist es ein Forum getreu unseres Jubiläumsmottos „Netz mit Verantwortung“, also ein Zusammenkommen unter Corona-Bedingungen, mit wenigen ausgewählten Gästen vor Ort und hoffentlich vielen TeilnehmerInnen online.

Das Programm kann sich auf jeden Fall sehen lassen: Gemeinsam mit hochrangigen Gästen wie der Staatsministerin für Digitales, Dorothee Bär, dem neuen Bundes CIO Markus Richter und Thomas Jarzombek, Beauftragter für die Digitale Wirtschaft im BMWi, sowie Topspeakern unserer Jubiläumssponsoren und Mitgliedern wie etwa Huawei, Microsoft, IBM, Leaseweb oder Google wollen wir eine digitalpolitische Standortbestimmung vornehmen und darüber diskutieren, wie es um die Digitalstandorte Deutschland und Europa aktuell bestellt ist und welche Entwicklungs- beziehungsweise Lösungspotenziale die Internetwirtschaft bietet. Ziel ist gleichzeitig auch ein visionärer Blick nach vorne ins digitale Deutschland 2030 und die Frage: was muss digitalpolitisch jetzt passieren, damit wir im Jahr 2030 digital gut aufgestellt sind?

Welche Themen stehen hier besonders im Fokus?

Wir erleben ja seit Beginn von Covid-19 in vielen Bereichen unseres täglichen Lebens und Arbeitens einen regelrechten Digitalisierungsschub und ich habe den Eindruck, dass in der Gesellschaft, aber auch in der Politik, vielen erst jetzt so richtig klar wird, welche Lösungspotenziale die Digitalisierung für zahlreiche globale Herausforderungen wie beispielsweise die drohende Klimakrise bieten.

In diesem Kontext stellen sich natürlich viele Fragen: Wie setzen wir digitale Dienste und Technologien verantwortungsvoll und zum Nutzen aller ein? Wie kann eine sinnvolle politische Begleitung oder Regulierung beispielsweise im Bereich IT-Sicherheit oder auch im Bereich Energieeffizienz aussehen, die Innovationspotenziale nicht im Keim erstickt und den Digitalstandorte Deutschland wettbewerbsfähig hält? Wie muss Europa sich gemeinsam aufstellen um digital souverän neben den USA und Asien agieren zu können?

All diese Punkte werden wir diskutieren und ich freue mich , dass wir hierzu wirklich spannende Experten aus der Politik, aus der Internetwirtschaft, aber auch aus der traditionellen Industrie gewinnen konnten. Ich bin davon überzeugt, dass TeilnehmerInnen des Netzpolitischen Jubiläumsforums am Ende einige Punkte für sich mitnehmen können, die sie vielleicht so vorher noch nicht gehört haben.

Im nächsten Jahr fällt das Netzpolitische Forum ziemlich zeitgleich mit der im Herbst anstehenden Bundestagswahl zusammen – haben Sie schon Pläne, wen Sie da gerne auf der Bühne hätten?

Vor allem wünsche ich mir, dass wir im kommenden Jahr aus den vielen Erfahrungen im Umgang mit digitalen Technologien im Rahmen des Lockdowns vieles gelernt haben und noch besser machen als heute in Sachen Digitalisierung in Deutschland und Europa.

Und natürlich hoffe ich, dass wir einen Impfstoff gefunden haben, so dass wir unser Format auch wieder etwas erweitern können vor Ort und mit mehr Gästen aus Politik und Internetwirtschaft in den direkten Austausch kommen können. Das Timing für das kommende Netzpolitische Forum bietet in der Tat spannende Ansatzpunkte. Egal, ob kurz vor oder nach der Bundestagswahl – das finale Konzept steht noch nicht, aber mit ein bisschen Glück und strategischem Weitblick in den Koalitionsverhandlungen können wir dann vielleicht sogar mit der oder dem erste/n DigitalministerIn diskutieren.

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