Zukunftssichere KPI’s für Rechenzentren

Frankfurt 13.06.2017

 
Update-Workshop zur EN50600-4 in Frankfurt
 

Unter Leitung von Marc Wilkens, Leiter der eco Kompetenzgruppe Datacenter Effciency, trafen sich zwanzig Normungsexperten im DE-CIX Meeting Center Frankfurt zum zweiten Update-Workshop des Jahres 2017.

eco informiert seine Mitglieder bereits seit 2014 regelmäßig im Rahmen von Kompetenzgruppen-Meetings über aktuelle Weiterentwicklungen der europäischen Norm zur Rechenzentrum-Infrastruktur. Während sich das Meeting am 4. April diesen Jahres mit Teil 3 der EN50600 (Management und Betrieb) befasste, standen zwei Monate später mit Teil 4 verschiedene Leistungskennzahlen (KPI) im Fokus der Betrachtung.
 

Marc Wilkens ging nach einer Übersicht auf die Aktualisierungen der Teile 1-3 auf die allgemeinen Anforderungen für KPI's im Rechenzentrum ein.

Zu den vorgestellten Kennwerten gehörten neben dem mittlerweile in die EN-Norm übernommenen Power Usage Effectiveness (PUE) der Renewable Energy Factor (REF), der Cooling Efficiency Ratio (CER), der Energy Reuse Factor (ERF) sowie die Energy Reuse Efficiency (ERE). Bei der Server Energy Efficiency Metric (SEEM) dagegen handelt es sich nicht um einen klassischen Benchmark, vielmehr um eine Messmethode für die Ermittlung der Energieeffizienz von Servern.

Marc Wilkens ging in seiner Präsentation auf die Bedeutung und die Einsatzgebiete einzelner Kennzahlen ein. Im Gespräch mit den Teilnehmern konnte er Fragen zum Anwendungsbereich und zur Vorgehensweise bei der Messdatenerhebung erörtern.

Nach der Networking-Pause, die die Gäste zum Informationsaustausch mit den Referenten sowie untereinander nutzten stellte Uwe Müller, Geschäftsführer der InfraOpt GmbH ein präventives Risikomanagement für ausfallsichere Datacenter-Infrastrukturen vor.

Die in der EN50600 definierten Verfügbarkeitsklassen VK1 (niedrig) bis VK4 (sehr hoch) assoziieren laut Müller keine quantitativen Verfügbarkeitsangaben. Speziell auf die Ausfallsicherheit eines Rechenzentrums bezogen stellte er die von ihm neu entwickelten Kennwerte SPoRA (Single Point of Reduced Availability) und DPoRA (Double Point of Reduced Availability) vor.

Während SPoRA den "herabgesetzten Ausfallsicherungsgrad" gemäß EN50600-2-2 bestimmt liegt die Stärke des Kennwerts DPoRA bei der Angabe der "Operationalen Verfügbarkeit", sollte während eines geplanten oder ungeplanten 1-Fehler Ereignisses ein weiteres zweites Fehlerereignis auftreten.

Das anschließende get-togehter stellte für die Teilnehmer nochmals eine Gelegenheit das, Praxisfragen im Einzelgespräch mit den Referenten zu klären. Aufgrund der guten Resonanz ist ein weiteres Meeting nach der Sommerpause im Oktober fest eingeplant. Ein konkreter Termin wird kurzfristig auf dieser Seite bekannt gegeben.