03.07.2015

Nachbericht: 53. ICANN Meeting

IANA und die Verwaltung des Internet bestimmen weiter die Diskussion in Buenos Aires

Im Fokus der 53. ICANN Konferenz, die vom 22. – 25. Juni in Buenos Aires stattfand, stand erneut die Diskussion um die „IANA Stewardship Transition“.

Seit die USA im März 2014 angekündigt hatten, ihre Aufsichtsfunktion über die Eintragung von Domainnamen in die globalen Rootserver aufgeben zu wollen, entwickelt die weltweite ICANN Community ein Nachfolgemodell für die Organisation und Aufsicht über die IANA Funktion. Gemeinsam mit der Bundesregierung und weiteren deutschen Stakeholdern hatte eco hierzu ein Positionspapier entwickelt und in den globalen Diskussionsprozess eingebracht.

Fortschritte für die Stewardship Transition

Für eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e. V. waren Oliver Süme, Vorstand für Politik & Recht sowie Thomas Rickert, Direktor Names & Numbers vor Ort.


Der Direktor Names & Numbers, Thomas Rickert, vertritt eco und bekleidet eine der zentralen Positionen in diesem Prozess. Rickert ist Co-Vorsitzender der ICANN-Arbeitsgruppe, in der insbesondere die Verantwortlichkeits- und Rechenschaftsmechanismen der ICANN für das Nachfolgemodell entwickelt werden.

Fadi Chehadé besucht Deutschen Abend

Für die deutschen Interessenvertreter aus allen Bereichen von Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft bildet traditionell der „Deutsche Abend“ den Auftakt der ICANN Konferenzen, der gemeinsam von Denic und eco organisiert wird. Denic CEO Jörg Schweiger und eco Vorstand Oliver Süme konnten beim deutschen Abend in Buenos Aires neben den mehr als 40 deutschen Teilnehmern auch ICANN Chef Fadi Chehadé begrüßen, der in seiner Ansprache neben dem Engagement von Thomas Rickert auch noch einmal das deutsche Positionspapier als besonders hilfreich in der globalen Debatte herausstellte.

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Weiteres Vorgehen bei der Stewardship Transition

Die verschiedenen ICANN Arbeitsgruppen werden sich voraussichtlich im August auf einen Gesamtvorschlag zur Neugestaltung der IANA Funktion einigen. Nach einer Kommentierungsphase soll das neue Modell dann bis zur nächsten ICANN Konferenz im Oktober an das ICANN Board übermittelt und von dort an die US-Telekommunikationsbehörde weitergeleitet werden. Eine Implementierung bis Mitte 2016 erscheint danach als realistischer Zeitplan.

eco verstärkt Engagement für Universal Acceptance

Auch die Provider-Interessenvertretung bei ICANN, die ISPCP, bringt sich aktiv in diesen Prozess ein und hat sich daneben in Buenos Aires erneut mit der Problematik der „Universal Acceptance“ beschäftigt. Dabei geht es um die technischen Herausforderungen, die seit Einführung neuer Domain-Endungen, beispielsweise im Zusammenhang mit der Browserauflösung sowie der Erkennbarkeit von E-Mail-Adressen unter den neuen Domain-Endungen entstanden sind.

Die Umstellung auf das neue technische Format ist in vielen Fällen noch nicht abgeschlossen und führt dazu, dass die Endkunden der Provider sich bei technischen Problemen an deren Hotlines wenden. Um auf globaler Ebene möglichst zügig die erforderlichen technischen Anpassungen voranzutreiben, hat ICANN zwischenzeitlich eine Arbeitsgruppe zu diesem komplexen Thema gebildet, in der die ISPCP maßgeblich engagiert ist. In dieser Universal Acceptance Steering Group (UASG) ist Lars Steffen, zuständig für Verbandsmitglieder im Bereich Names & Numbers bei eco, in der Community Outreach Working Group aktiv.

Die 54. ICANN Konferenz findet vom 18. – 22.10.2015 in Dublin statt.

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