08.09.2025

„Deutschland steht beim KI-Rennen noch in der Startbox“ – eco- Verband der Internetwirtschaft e.V. fordert Turbo für den KI-Standort

  • eco benennt 5 Hebel für den KI-Durchbruch am Standort Deutschland

Mit der offiziellen Veröffentlichung des Referentenentwurfs zur nationalen Umsetzung des AI Act startet die entscheidende Phase für die Regulierung Künstlicher Intelligenz in Deutschland. Im Rahmen der laufenden Verbändebeteiligung warnt eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. vor mangelnder Abstimmung zwischen den zuständigen Behörden und fordert eine praxisnahe Umsetzung.

„KI ist das Betriebssystem der Zukunft – und Deutschland darf es sich nicht leisten, hier nur Nutzer zu sein. Wir müssen Gestalter werden“, sagt Oliver Süme, Vorstandsvorsitzender des eco Verbands. „Dafür brauchen Unternehmen jetzt Rechtssicherheit, Investitionsanreize und eine leistungsfähige digitale Infrastruktur.“

Künstliche Intelligenz verändert bereits heute ganze Branchen und Lebensbereiche – von Fabriken über Arztpraxen bis hin zu Rathäusern. Doch während andere Länder Tempo machen und Lösungen umsetzen, verliert Deutschland wertvolle Zeit und verharrt in der Beobachterrolle. eco sieht deshalb fünf zentrale Hebel für den KI-Durchbruch in Deutschland: klare Regeln, starke Netze, gezielte Förderung, eine handlungsfähige Aufsicht und eine Verwaltung, die selbst zum Innovationstreiber wird.

eco benennt fünf Hebel, die jetzt entscheidend für den KI Standort Deutschland sind:

„Die Frage ist nicht, ob wir KI regulieren – sondern ob wir es schaffen, gleichzeitig Innovationen zu ermöglichen, idealerweise sogar anzukurbeln“, so Süme. „Deutschland braucht eine KI-Strategie, die Lust auf technologische Zukunft macht, statt Angst vor Risiken schürt.“

  1. Rechtssicherheit statt Rechtsunsicherheit – AI Act klären, offene Fragen lösen, Reallabore starten.
    Nur mit klaren Regeln können Unternehmen KI-Projekte planen und risikofrei entwickeln, ohne durch unklare Vorschriften gebremst zu werden.
  2. KI-Aufsicht mit Verständnis für unternehmerische Praxis – BNetzA als zentrale Behörde, KMU-Begleitung statt Bürokratiedschungel.
    Eine praxisnahe Aufsicht sorgt dafür, dass Unternehmen Unterstützung erhalten und Regelungen einheitlich angewendet werden, statt in bürokratischen Fallstricken zu verzweifeln. Dafür braucht es zusätzlich einen festen Beirat, der alle relevanten Stakeholder einbindet und den Austausch strukturiert. Ebenso entscheidend sind klare Prozesse für die Abstimmung zwischen den zuständigen Behörden, um widersprüchliche Vorgaben zu vermeiden und eine konsistente Anwendung des AI Act sicherzustellen.
  3. Innovation entfesseln – Steuerliche Vorteile, smarte Förderprogramme, KI-Kompetenzen für die Arbeitswelt von morgen.
    Gezielte Fördermaßnahmen und Kompetenzentwicklung ermöglichen es Unternehmen, neue KI-Lösungen schneller zu implementieren und Beschäftigte fit für die Zukunft zu machen
  4. Digitale Infrastruktur auf Weltklasse-Niveau – Rechenzentren, Hochgeschwindigkeitsnetze und bezahlbare Energie.
    Nur mit leistungsfähigen Netzen, modernen Rechenzentren und stabilen Energiepreisen können KI-Anwendungen effizient betrieben und skaliert werden.
  5. Verwaltung als KI-Pionier – Einsatz im öffentlichen Sektor, Best Practices auf EU-Ebene, öffentliche Hand als Ankerkunde.
    Wenn Behörden KI konsequent einsetzen, verbessern sie ihre Prozesse, setzen Standards für die Praxis und schaffen gleichzeitig einen stabilen Markt für innovative KI-Lösungen.

eco Kernforderungen für einen wettbewerbsfähigen KI-Standort

Impulspapier Mobility: Weichenstellung über kommende Legislaturperiode hinaus gefordert

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