11.05.2023

eco gründet neue Kompetenzgruppe KRITIS: „Politischer Stellenwert kritischer Infrastruktur wird immer größer“

Kritische Infrastrukturen (kurz: KRITIS) besitzen für viele Bereiche unseres gesellschaftlichen Lebens eine ganz erhebliche Bedeutung. Der Schutz von KRITIS wird seit Beginn des Jahres durch die NIS2-Richtlinie und die CER-Richtlinie neu geregelt. Damit wird auch das Regulierungsfeld für kritische Infrastrukturen immer größer. Wurden bislang acht KRITIS-Sektoren reguliert, werden nun im Gesetz achtzehn Bereiche der Daseinsvorsorge identifiziert. So ergeben sich künftig neue Herausforderungen und regulatorische Auflagen für zahlreiche deutsche Unternehmen, die bislang noch nicht zu den Betreibern kritischer Infrastrukturen gezählt wurden.

Dies hat eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. dazu veranlasst, am vergangen Dienstag in einer konstituierenden Sitzung, die Kompetenzgruppe „KRITIS“ ins Leben zu rufen. Die KG KRITIS bietet ihren Mitgliedern eine Plattform zum Erfahrungsaustausch und zur gemeinsamen Interessenvertretung. In Unterarbeitsgruppen der KG KRITIS sollen die operative Umsetzung von Sicherheitsanforderungen erörtert und eine gemeinsame Positionierung gegenüber Politik und Regulierung erarbeitet werden. Als Leiter der Kompetenzgruppe wurde Ulrich Plate gewählt, Informationssicherheitsberater beim eco-Mitgliedsunternehmen nGENn GmbH.

„Der politische Stellenwert kritischer Infrastrukturen gewinnt immer mehr an Bedeutung. Wir wollen unsere KG-Mitglieder auch dabei unterstützen, die neuen Anforderungen im Umfeld der kritischen Infrastrukturen gemeinsam zu bewältigen. Für viele eco Mitglieder ist die Rolle ungewohnt, als Anbieter kritischer Dienstleistungen zu gelten. Gemeinsam werden wir auch erörtern, wo wir Raum und Rahmen für Kooperation bei der Erfüllung von regulatorischen Auflagen sehen“, sagt KG-Leiter Ulrich Plate.

Zum Hintergrund:

In Deutschland sind von der europäischen Neuregelung kritischer Infrastrukturen rund 29.000 Unternehmen und Einrichtungen betroffen. Damit fallen künftig auch zahlreiche Mitglieder des eco unter die Regulierung, die bislang noch nicht zu den Betreibern kritischer Infrastrukturen gezählt wurden. Gleichzeitig werden die Anforderungen an die Betreiber von KRITIS deutlich anspruchsvoller. Die nationale Umsetzung der europäischen Vorgaben wird eine zentrale politische Debatte für die Internetwirtschaft und eco.

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