29.11.2019

eco zur Nationalen Industriestrategie 2030: „Jetzt Innovationspotenzial der Digitalisierung aktivieren“

Heute hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier die finale Fassung seiner „Nationalen Industriestrategie 2030“ vorgestellt. Auf Grundlage des überarbeiteten Strategiepapiers soll die deutsche Industrie im internationalen Wettbewerb gestärkt, Innovationen insbesondere in Game-Changer-Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI) vorangetrieben und der Standort Deutschland zukunftssicher aufgestellt werden.

Dazu sagt eco Vorstand Oliver J. Süme: „Die industriepolitischen Herausforderungen der Zukunft, wie die Transformation der Wirtschaft, der zunehmende Fachkräftemangel in Folge des demografischen Wandels und drohende handelspolitische Hemmnisse wurden in der Industriestrategie erkannt. Deshalb muss Deutschland endlich das Innovationspotenzial der Digitalisierung aktivieren und mehr technologische Neuerungen in Industrie und Wirtschaft in die Anwendung bringen. Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz sind der entscheidende Treiber des Strukturwandels und müssen als Basis für neue und leistungsfähige Produkte und Dienstleistungen konsequent von der Bundesregierung gestärkt werden. Das volks- und betriebswirtschaftliche Potenzial von Künstlicher Intelligenz ist riesig, nutzen wir es.“

Technologien und Anwendungen auf Basis Künstlicher Intelligenz haben ein enormes Wirtschaftspotenzial. Das zeigt eine gemeinsame Studie von eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. und Arthur D. Little, unterstützt vom Vodafone Institut: Darin wird anhand von 150 Use Cases untersucht, welche Effekte konkret für Unternehmen in Deutschland durch KI zu erwarten sind. Die Erkenntnis: Wird KI flächendeckend eingesetzt, ist ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von über 13 Prozent bis 2025 (im Vergleich zu 2019) realistisch. Dies entspricht einem Gesamtpotenzial von ca. 488 Mrd. Euro. Davon entfallen ca. 330 Mrd. Euro (70 %) auf Kosteneinsparungen und ca. 150 Mrd. Euro (30%) auf Umsatzpotenziale für alle Branchen.

Darüber hinaus hat der Entwicklungsprozess zur Strategie die Notwendigkeit einer Reform der Unternehmensbesteuerung, die Gewährleistung wettbewerbsfähiger Stromkosten, den Ausbau digitaler Infrastrukturen sowie die Sicherung der digitalen Souveränität offenbart.

„Die digitale Souveränität und Leistungsfähigkeit Deutschlands sind die Schlüssel für ein agiles digitales Ökosystem, in dem Daten vertrauensvoll geteilt sowie innovative Anwendungen entwickelt und auf den Markt gebracht werden. Darum ist es absolut richtig und notwendig, Betreiber digitaler Infrastrukturen und die Marktbedingungen, die sie in Deutschland vorfinden, stärker in digitalpolitische Strategien einzubeziehen“, so Süme.

Um auf die Bedeutung digitaler Infrastrukturen in Deutschland aufmerksam zu machen und in einen konstruktiven Dialog mit der Politik einzutreten, haben sich unter dem Dach von eco – Verband der Internetwirtschaft e.V.  führende Unternehmen aus verschiedenen Branchen digitaler Infrastrukturen wie etwa Rechenzentrumsbetreiber, Co-Location-Anbieter, Internet Service Provider, Carrier, Cloudanbieter, Softwarehersteller und Vertreter aus der Anwendungsindustrie zu einer Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen zusammengeschlossen.

 

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RA Oliver J. Süme