03.04.2019

IT-Fachkräftemangel: Betreiber digitaler Infrastrukturen fördern MINT-Initiative

• Betreiber digitaler Infrastrukturen besonders betroffen von Fachkräftemangel
• Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen in Deutschland unterstützt MINT Zukunft schaffen
• Forderung: Bundesregierung muss bundesweite Kampagne für Arbeitsfeld digitale Infrastrukturen unterstützen

Viele Branchen suchen Fachkräfte in Deutschland, aber die Macher der digitalen Transformation sind von der Suche nach geeignetem Personal besonders betroffen. Digitale Infrastrukturanbieter wie etwa Rechenzentren-, Co-Locationbetreiber oder Cloud-Infrastrukturanbieter tun sich zunehmend schwer, Fachkräfte im Bereich Gebäudetechnik, IT Sicherheit oder Systemtechnik zu finden. Die unter dem Dach von eco – Verband der Internetwirtschaft gegründete Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen in Deutschland will diese Herausforderung nun proaktiv angehen und unterstützt seit heute die Initiative MINT Zukunft schaffen, die sich für Bildung in technisch-naturwissenschaftlichen Fächern einsetzt und Schulen bei der digitalen Transformation unterstützt.

„Aktuelle Studien gehen von über 50.000 offenen Stellen in diesem Bereich in Deutschland aus. Die meisten davon befinden sich in Rechenzentren und anderen Betreibern digitaler Infrastrukturen in Deutschland“, sagt Béla Waldhauser, Sprecher der Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen in Deutschland. „Dies gefährdet mittelfristig nicht nur die Ausfallsicherheit von Rechenzentren, sondern führt auch dazu, dass Energieeffizienzpotenziale nur selten ausreichend realisiert werden, da Fachkräfte mit dem nötigen Know-how fehlen.“ Ein Hauptproblem sieht Waldhauser in der hierzulande besonders schlecht aufgestellten digitalen Bildung. Ein weiterer Faktor sei die fehlende Sichtbarkeit seiner Branche. „Jeder will bei Microsoft oder Facebook arbeiten, aber keiner interessiert sich für Rechenzentren, weil die Bedeutung digitaler Infrastrukturen nach wie vor von Gesellschaft und Politik unterschätzt wird“, so Waldhauser. Er fordert daher auch die Bundesregierung dazu auf, Betreiber digitaler Infrastrukturen am Standort Deutschland stärker zu unterstützen, beispielsweise im Rahmen einer bundesweiten Aufklärungskampagne. Ohne fähiges Fachpersonal sei der Digitalstandort Deutschland langfristig nicht wettbewerbsfähig, warnt Waldhauser.

Die Initiative MINT Zukunft schaffen unterstützt seit über 10 Jahren Schulen auf ihrem Weg zum MINT-Profil. Mit dem Ziel Schülerinnen und Schüler in Deutschland fit für eine technologiegeprägte Zukunft zu machen. „Um auch zukünftig passenden Nachwuchs zu gewinnen, muss digitale Bildung den Schülerinnen und Schülern frühestmöglich vermittelt werden, so dass in der späteren Berufswahl auch die richtige Entscheidung für eine digitale Zukunft getroffen werden kann. „Rechenzentren sind das beste Beispiel für eine Zukunftsbranche in Deutschland, die als Arbeitgeber – wie übrigens viele MINT-Branchen – extrem unterschätzt wird“, sagt Thomas Sattelberger, Vorstandsvorsitzender der Initiative MINT Zukunft schaffen. „Ich freue mich über die Mitgliedschaft der Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen. Gemeinsam wollen wir dazu beitragen Digitalisierung und MINT-Berufe für Schülerinnen und Schüler anfassbar und attraktiv zu machen“, so Sattelberger weiter.

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