18.09.2020

Bildungsgerechtigkeit durch Zugang zu digitalen Lernangeboten fördern

 Berlin, 18. September 2020 – Der Zugang zu digitalen Lernangeboten ist vor allem während der Corona-Pandemie ein grundlegender Baustein, um in punkto Bildungsgerechtigkeit nicht vollständig abgehängt zu werden. Wie eine eco Umfrage ergibt, sehen mehr als die Hälfte der Deutschen den Ausbau digitaler Infrastrukturen als besonders wichtig an. „Digitalisierung an Schulen ist kein nice to have, sondern existentielle Grundvoraussetzung für die Zukunft des Bildungs- und Wirtschaftsstandorts Deutschland“, sagt der eco Vorstandsvorsitzende Oliver Süme. „Um den flächendeckenden Einsatz digitaler Lehr- und Lernkonzepte unabhängig von sozialer Herkunft oder Standort weiter voranzutreiben, benötigen wir gemeinsame und verbindliche Initiativen von Bund und Ländern.“ Weiter seien hierfür die rasche Weiterbildung der Lehrkräfte für den digitalen Unterricht sowie Investitionen in digitale Infrastrukturen unabdingbar, so Süme.

Der Verband der Internetwirtschaft begrüßt darum auch den beim Bundesrat eingereichten Antrag des Landes Berlin, mit dem die Teilhabe von Schülern an digitalen Lernangeboten sichergestellt werden soll. So soll der Bundesrat die Bundesregierung auffordern, allen Kindern von Sozialleistungsbeziehern den Zugang zu einem digitalen Endgerät zu ermöglichen, um damit mehr Bildungsgerechtigkeit zu schaffen.

Mehr als die Hälfte der Deutschen wünschen sich den Ausbau digitaler Bildungsangebote

 Dass politischer Handlungsbedarf vor allem in Sachen digitaler Bildung besteht, bestätigte auch eine im Juli und August bundesweit durchgeführte repräsentative Umfrage, die eco beim Meinungsforschungsinstitut Civey* in Auftrag gegeben hat. Bei der Frage, welche digitalpolitischen Maßnahmen während der Coronakrise besonders wichtig seien, gaben 54 Prozent der Befragten den Ausbau digitaler Bildungsangebote an. Neben dem Ausbau digitaler Infrastrukturen (67,8 Prozent) stellte dies gleichzeitig auch die am zweithäufigsten genannte Antwort dar, gefolgt vom Bereich IT-Sicherheit und Datenschutz (46,5 Prozent).

Zudem fiel die Antwort besonders bei denjenigen überdurchschnittlich hoch aus, die aktuell auf digitale Angebote zur Bildung und Weiterbildung angewiesen sind. So gaben 79,7 Prozent der Personen, die sich derzeit noch in Ausbildung befinden an, dass der Ausbau digitaler Bildungsangebote ihrer Meinung nach derzeit besonders wichtig sei; bei Studierenden lag dieser Wert bei 67 Prozent.

„Digitale Bildung geht uns alle etwas an, darum sollten wir uns beim Ausbau von Lernangeboten nicht nur auf Schulen beschränken“, so Süme weiter. „Berufsschulen und Universitäten dürfen beim Ausbau neuer IT-Lösungen genauso wenig vergessen werden, um in allen Gesellschafts- und Altersgruppen langfristig das digitale Lernen zu ermöglichen.“

Der Verband der Internetwirtschaft setzt sich für den Ausbau digitaler Bildungsangebote ein. So unterzeichnete eco im vergangenen Jahr auch die von der Gesellschaft für Informatik lancierte „Charta digitale Bildung“, mit der ein breites Bündnis aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft ein umfassendes Verständnis von Bildung in der digitalen Welt vermitteln will.

Download Grafik: Welche  digitalpolitischen Maßnahmen sind besonders wichtig?

*Das Meinungsforschungsunternehmen Civey hat im Auftrag von eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. 2503 Personen zwischen dem 31. Juli und dem 1. August 2020 befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ. Der statistische Fehler der Gesamtergebnisse liegt bei 3,5 Prozent.

Download der Pressemitteilung

 

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