5 Fragen an… Dr. Béla Waldhauser

Bela Waldhauser

 
Aus der Reihe "Innovative Köpfe" (13)
 

In der Kolumne "5 Fragen an..." interviewen wir regelmäßig innovative Köpfe aus den Bereichen IT-/RZ-Betrieb und Hosting. In dieser Woche stellen wir Dr. Béla Waldhauser aus Frankfurt am Main vor.

Dr. Béla Waldhauser ist Chief Executive Officer der Telehouse Deutschland GmbH.

 
Können Sie sich an Ihre erste Begegnung mit dem Internet erinnern?

Ja, das kann ich sehr gut, obwohl es schon ca. 30 Jahre her ist. Am GSI-Forschungszentrum waren wir schon in den 80-iger Jahren an das ARPANET angebunden und haben so mit den Kollegen in aller Welt kommuniziert. Auch wenn dies überhaupt nicht mit den heutigen Möglichkeiten zu vergleichen ist, so war es für uns trotzdem ein riesiger Schritt hin zu einer schnellen und unkomplizierten Kommunikation über alle Ländergrenzen hinweg.

 
Welchen Service erbringt Ihr Unternehmen für die Internetwirtschaft?

Die Telehouse bietet namhaften Unternehmen aus allen Branchen hochverfügbare Rechenzentrumsflächen in Frankfurt und 41 weiteren globalen Rechenzentren. Dazu gehören auch viele Anbieter von Telekommunikations-, Internet-, Hosting- und Cloud-Services. Und nicht zuletzt sind wir auch einer der wichtigen DE-CIX-Standorte in Frankfurt.

 
Wie sind Sie auf eco aufmerksam geworden?

Als ich im Jahre 2000 Geschäftsführer der Teleglobe wurde, waren diese schon Mitglied im eco-Verband. Daraus ist in den vergangenen Jahren eine intensive Zusammenarbeit erwachsen. Seit Dezember 2009 bin ich Leiter des “Arbeitskreises Rechenzentrum“ im eco. Dieser wurde in 2011 erweitert in die “Datacenter Expert Group“. In dieser Funktion vertrete ich den eco bei zahlreichen nationalen und internationalen Veranstaltungen.

 
Ihr Lieblings Buzzword aus dem IT- und RZ-Umfeld?

Mein Lieblings Buzzword aus dem IT- und RZ-Umfeld ist Cloud! Zum einen gab es den Cloud-Ansatz schon vor 20 Jahren. Nur hieß er damals ASP (Application Service Provider). Zum anderen wissen viele Menschen gar nicht, was hinter der Cloud steckt und insbesondere wie viel Cloud wir schon im täglichen Leben haben. Das beste Beispiel ist immer wieder meine Eingangsfrage bei Vorträgen über das Thema Cloud, wer denn schon alles in der Cloud sei. Typischerweise beantworten ca. 50% der Zuhörer diese Frage mit ja. Auf meine nächste Frage, wer denn alles ein Smartphone besitze und verschiedene Apps benutze, gehen fast alle Hände hoch. Hier muss noch viel mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden, über die Chancen und Risiken der Cloud im beruflichen und privaten Umfeld.

 
Wie sähe für Sie ein Leben ohne Internet aus?

Obwohl ich die Hälfte meines Lebens ohne Internet gut gelebt habe, wäre es heute nicht mehr vorstellbar diese Möglichkeiten nicht mehr zu haben. Keine Wetter-App, um mal schnell zu schauen, wie das Wetter am Wochenende wird. Kein WhatsApp um mit Freunden zu kommunizieren, kein Online-Banking und keine emails um nur ein paar Beispiele zu nennen. Auf der anderen Seite wäre das Leben nicht so hektisch, vor allem im beruflichen Bereich. Der Roman „Die Entdeckung der Langsamkeit“ von Sten Nadolny hat heute wesentlich mehr Aktualität als zur Veröffentlichung im Jahre 1983.